Begpacking: Wenn Reisen zum Betteln wird

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 08.01.2025 - 15:11

Billigreisen ermöglichen vielen, die Welt zu entdecken – doch sie bringen auch ethische Fragen mit sich.

Reiserucksack auf der Strasse mit einem Schild, mit der Bitte um Spenden für eine Europareise.
Begpacker betteln für Reisekosten und schaden der lokalen Wirtschaft. - depositphotos

Reisen hat sich in den letzten Jahren stark verändert, insbesondere durch den Trend zu Billigreisen. Budget-Reisen bieten eine Chance, auch mit kleinem Geldbeutel die Welt zu erkunden.

Doch es gibt eine feine Grenze zwischen sparsamem Reisen und dem Missbrauch von Privilegien. Diese Balance zu finden, ist entscheidend für respektvolles und nachhaltiges Reisen.

Reisen ist ein Privileg und sollte nicht auf Kosten der Menschen vor Ort erfolgen. Günstig unterwegs zu sein, kann bereichernd sein – aber nur, wenn es mit Bedacht geschieht.

Was bedeutet Begpacking?

Doch wie überall gibt es auch hier schwarze Schafe, die den Ruf der Budget-Reisenden schädigen: die Begpacker. Sie betteln um Geld für ihre Reisekosten – eine Praxis, die diskutiert werden muss.

Mann Rucksack Strassenrand
Ändern Sie ruhig spontan Ihre Pläne – das stärkt das Selbstbewusstsein. - Depositphotos

Ein Begpacker lebt in einem anderen Land und verdient sich als Strassenkünstler oder verkauft illegale Ware auf Strassenmärkten. Oder er verhandelt Minipreise mit lokalen Anbietern, die sich oftmals sowieso schon schwertun.

Billig zu reisen – oder auch billig zu leben – macht einen nicht automatisch zum Unmenschen. Es gibt jedoch richtige und falsche Wege, dies anzugehen.

Budget-Reisen mit Verantwortung

Begpacking entsteht aus den englischen Wörtern betteln (to beg) und backpacking. Ein Begpacker ist also ein Tourist, der in einem fremden Land herumreist und um günstigere Preise bettelt.

Sie reisen in dem Glauben, Reisen sei ihr Recht, dabei ist es ein Privileg. Und mit Privilegien kommt Verantwortung.

Die Verantwortung, sich so zu verhalten, dass dieses Privileg für Gutes genutzt wird. Indem man Geld ins Land bringt, so die Wirtschaft ankurbelt und die Menschen vor Ort unterstützt.

Tourismus vs. Imperialismus

Reisen ist grundsätzlich eine bereichernde Erfahrung, die jedem offenstehen sollte. Es liegt in unserer Natur zu reisen und seit Anbeginn der Zeit haben Menschen neue Horizonte erkundet.

Frau mit Rucksack auf dem Rucken geniesst Ausblick in die Berge, mit ihrem Hund auf dem Schoss.
Der richtige Rucksack ist auf Reisen Gold Wert. - Depositphotos

Backpacker sind einige der privilegiertesten Menschen auf der Welt. Sie erweitern Ihren Horizont, schliessen neue Freundschaften und sammeln Erfahrungen.

Tourismus – und dazu zählen auch Budget-Bagpacker – ist kein moderner Imperialismus. Es handelt sich um eine Transaktion, von der alle profitieren sollten. Alles andere ist Ausbeute.

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