Französische Esskultur: Genuss mit Etikette
Die französische Esskultur ist mehr als nur eine Mahlzeit – sie ist ein Ritual, das Genuss und Etikette vereint.
Die französische Esskultur ist ein unvergleichliches Erlebnis für die Sinne. Hier wird Genuss zur Kunstform erhoben, und jede Mahlzeit ist ein heiliger Moment des Tages.
Ob Dessert, Käse oder ein kräftiger Espresso – jede Komponente hat ihren festen Platz und wird mit Sorgfalt zelebriert. Doch um wie ein echter Franzose zu speisen, gibt es Regeln, die man kennen sollte.
Von der richtigen Reihenfolge der Gerichte bis hin zur Etikette beim Anstossen: Frankreichs kulinarische Welt ist ebenso faszinierend wie anspruchsvoll. Wer diese versteht, taucht tief in die Kultur des Landes ein.
Dessert und Digestif: Ein süsser Abschluss
Die Franzosen haben den guten Brauch, jede Mahlzeit mit etwas Süssem abzurunden. Dies kann ein Dessert, ein Digestif oder einfach nur ein Kaffee sein.
Nach leichteren Mittagessen reicht oft schon ein kleines Gebäck oder ein Stück Schokolade zusammen mit einem Espresso aus. Am Abend darf man ruhig etwas üppiger zulangen.
Und wenn Sie schon dabei sind: um diese Zeit dürfen Sie in Frankreich auch ruhig etwas tiefer ins Glas schauen.
Käse nach dem Hauptgang: Eine französische Pflicht
Während wir in anderen Ländern dazu neigen, vor dem Hauptgericht Käse zu knabbern, servieren die Franzosen ihn immer erst danach. Gefolgt vom Dessert natürlich!
Käse geht natürlich auch während der Mittagspause. Diese wird hier nämlich niemals am Schreibtisch oder zwischen Tür und Angel verbracht.
Stattdessen füllen sich zur Mittagszeit Bistros und Cafés mit Gästen. Eine Mahlzeit ist eine Mahlzeit und somit in Frankreich heilig.
Viel Kaffee und Vollfett
Vergessen Sie Magermilchprodukte. Wer wie ein Franzose speisen und schlürfen will, greift zur Vollfett-Variante. Die Franzosen lieben es, sich an den einfachen Freuden des Lebens zu erfreuen.
Egal, ob Fleisch, Käse oder Süssigkeiten – die Qualität muss stimmen. Dafür wird in Massen genossen. Schliesslich will man auch an der Seine in Shape bleiben.
Dabei hilft auch der viele Kaffee, den die Franzosen trinken, insbesondere nach einer üppigen Mahlzeit. Anstatt Milchkaffees oder Cappuccinos bevorzugen sie kurze Espressos zu jeder Tageszeit.
Essen ohne Eile
Um wie ein echter Franzose zu essen, müssen Sie sich Zeit lassen. Zumindest beim Essen. Man ist hier nämlich der Überzeugung, dass Essen, Familie und Freunde genossen werden sollen.
Daher wird die Rechnung auch erst auf Nachfrage gebracht. Auch eine Frage der Höflichkeit: Zu einem französischen Dinner oder Apéro sollte man niemals unvorbereitet erscheinen.
Wenn Sie sich unsicher sind, was Sie mitbringen sollten: Eine Flasche Wein und eine Kleinigkeit zum Knabbern sind immer eine très bon.
Santé, Cheers und Prost
In Frankreich gibt es beim Anstossen einige Regeln zu beachten: Nicht nur muss mit jedem am Tisch angestossen werden – dabei ist direkter Augenkontakt Pflicht und der Trinkspruch «Santé».
Oder Sie sagen «À vôtre santé» (Auf die/ Ihre Gesundheit). Geantwortet wird mit «À la vôtre» (Auf die Ihre/ eure) oder «À la tienne» (Auf deine).
Obwohl das Apéro viel Aufmerksamkeit erhält, ist auch das Goûter ein wichtiger Bestandteil der französischen Esskultur. Es handelt sich dabei – ausnahmsweise ganz schlicht – um einen Snack.