Durchfall & Co.: Soforthilfe bei Magenverstimmungen auf Reisen
Mit diesen Tricks können Sie bei Ihrer nächsten grossen Reise gegen Magenbeschwerden vorgehen und diese vorab sogar vermeiden.
Da ist es wieder: dieses verhasste Gefühl in der Magengrube. «Nicht jetzt!» denken Sie sich. Morgen steht das fantastische Schnorchelabenteuer auf den Galápagos-Inseln an, aber seit dem Mittagessen sind Sie ans Badezimmer gefesselt.
Was nun? Wir alle kennen das nur zu gut. Aber wie können wir verhindern, dass ein rebellischer Magen unsere sorgfältig durchdachten Reisepläne über Bord wirft?
Gefahr im Verzug: Was steckt hinter dem Reisemagen?
Reisemagenbeschwerden können durch Viren, Bakterien oder Parasiten ausgelöst werden. Es ist wichtig zu wissen, womit man es zu tun hat, denn die Behandlung variiert je nach Ursache.
Bakterien sind Mikroorganismen und machen oft den Grossteil der reisebedingten Erkrankungen aus. Die meisten bakteriellen Infektionen können mit Antibiotika behandelt werden.
Verglichen mit Bakterien benötigen Parasiten einen lebenden Wirt zum Überleben und sind daher weniger widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Viren hingegen sind nicht-lebende infektiöse Partikel und verbreiten sich von Mensch zu Tier oder umgekehrt.
Warum wir auf Reisen krank werden
Denken Sie mal darüber nach: Wahrscheinlich haben Sie den Grossteil Ihres Lebens in nur einem bestimmten Land verbracht. Ihr gesamter Verdauungstrakt ist an die Bakterien und Krankheitserreger gewöhnt, die in diesem, Ihrem Heimatland vorkommen.
Wenn Sie sich entscheiden, Ihre Komfortzone zu verlassen, geht Ihr Verdauungssystem mit auf die Reise und wird allerlei neuen Mikroben ausgesetzt.
So halten Sie Ihren Magen bei Laune
Schon vor der Abreise kann man aber viel für sein Wohlergehen tun: Informieren Sie sich über Ihr Zielgebiet. Ist das Trinkwasser dort sicher? Welche Strassenverkäufer oder lokale Früchte sollte man ruhig kennenlernen oder vielleicht lieber meiden?
Forschungen zeigen, dass gerade für Durchfall bei Reisenden oft schlicht eine schlechte Hygiene in lokalen Restaurants der Hauptgrund ist. Daher gilt es als oberste Regel: Hände waschen oder desinfizieren, bevor Essen berührt wird – und hier am besten keine rohen Speisen wählen.
Auch Anti-Durchfall-Medikamente sollten Sie im Gepäck haben – die Expertise Ihres heimischen Apothekers könnte im Notfall Gold wert sein.
Gute Bakterien zur Rettung
Durchfall übrigens deutet oft darauf hin, dass die gesunde Bakterienflora in unserem Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Probiotika können helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Und: Reiseversicherungen sind relativ günstig und decken Medikamente und Arztbesuche ab. Falls Ihnen also gruselig wird, können Sie sich hier ganz einfach Rückendeckung geben.
Was tun bei akutem Durchfall?
Trotz aller Vorsichtsmassnahmen fühlen Sie sich unwohl? Dann: Geben Sie sich mindestens 24 Stunden Zeit.
Trinken Sie viel Wasser und Elektrolyte und wechseln Sie zu milden Lebensmitteln wie Brot und Reis, sowie, wenn das zu bekommen ist, leichtem Gemüse wie Karotten oder ganz einfach Suppen.
Wenn Ruhe, Wasser und Ihre Notapotheke nicht helfen, könnten Sie eine bakterielle, virale oder parasitäre Infektion haben. Erst dann, aber dann unbedingt sollten Sie schnellstmöglich medizinische Hilfe suchen.
