Diese faszinierenden Tiere kannst du im Sommer in Europa bestaunen
Du bist auf der Suche nach einem unvergesslichen Abenteuer? Dann lass dich von Europas beeindruckender Tierwelt verzaubern. Hier kommen unsere Favoriten.

Europa bietet eine Vielfalt an Lebensräumen, in denen weltweit einzigartige Kreaturen zu Hause sind. Von den schroffen Küsten Norwegens bis hin zur sonnenverwöhnten spanischen Sierra:
Es gibt zahlreiche Orte, um Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Und das Beste daran ist: Der Sommer ist die perfekte Zeit für solche Erlebnisse.
St Kilda, Schottland: Ein Vogelparadies
St Kilda liegt rund 65 Kilometer westlich der Äusseren Hebriden und beeindruckt mit seinen steil aufragenden Klippen und kleinen Inseln, die dem rauen Atlantik trotzen. Die Inselgruppe ist ein Paradies für Seevögel: 17 Brutvogelarten nisten hier, darunter etwa 100'000 Paare von Papageientauchern.

Der Sommer ist die ideale Reisezeit, um St Kilda zu erkunden, sei es bei einem Tagesausflug, im Rahmen einer Hebriden-Rundreise oder mit einem begehrten Platz auf dem Campingplatz der National Trust for Scotland. Neben den Vögeln kannst du auf dem Weg zur Insel auch Delfine, Orcas, Robben und Buckelwale beobachten.
Die verlassenen Häuserzeilen oberhalb der Ostküste erinnern an die letzten Bewohner, die im Jahr 1930 nach ganzen 4000 Jahren Siedlungsgeschichte evakuiert wurden. Heute leben dort nur noch Forscher und Ranger, die das Naturparadies schützen und erforschen.
Făgăraș-Gebirge, Rumänien: Europas «Yellowstone»
Im südlichen Karpatenbogen, westlich von Brașov, entsteht mit Unterstützung von Naturschützern ein riesiges Schutzgebiet, das als «Yellowstone Europas» bekannt werden soll. Schon jetzt beherbergt das dichte Waldgebiet eine beeindruckende Artenvielfalt, darunter Luchse, Wölfe und Braunbären.
Wer im Sommer in einer der Waldhütten auf Bärenbeobachtung geht, erlebt nicht nur die grossen Säuger, sondern auch das faszinierende Insektentreiben in der Dämmerung. Die 28'000 Hektaren grosse Fläche der Stiftung Conservation Carpathia kann mit erfahrenen Guides erkundet werden.

In den letzten Jahren wurden zudem Wisente und Biber erfolgreich wieder angesiedelt. Als Nächstes stehen Geier auf der Liste der Rückkehrer, um das ökologische Gleichgewicht weiter zu stärken.
Die Azoren, Portugal: Faszinierende Meeresbewohner
Das abgelegene Archipel der Azoren entstand durch zehn Millionen Jahre Vulkanismus am Schnittpunkt dreier Kontinentalplatten. Die Lage – 1400 Kilometer westlich des portugiesischen Festlands – sorgt für einen einzigartigen Artenreichtum im Meer.
Im späten Frühling und Sommer ziehen Finn-, Buckel-, Blau- und Grindwale an den Inseln vorbei, während Pottwale das ganze Jahr über in den Gewässern leben. Hinzu kommen ortstreue Delfine und gelegentlich Hammerhaie.

Wer Wale sehen möchte, wählt Faial als Ausgangspunkt, während Taucher auf Santa Maria im August Walhaie, Teufelsrochen, Barrakudas und Unechte Karettschildkröten antreffen können. Die Azoren sind zudem das grösste Meeresschutzgebiet im Nordatlantik.
Bergslagen-Wald, Schweden: Wildtiere live erleben
Nur gut zwei Stunden von Stockholm entfernt liegt Skinnskatteberg, das Tor zum Bergslagen-Wald. Die Region, einst bekannt für ihren Eisenerzabbau, ist heute ein Refugium für Wildtiere.
In den mosaikartigen Landschaften aus Wiesen, dichten Wäldern und klaren Seen leben wieder Wölfe, Biber und Bären. Besonders berühmt ist die Gegend als einer der besten Orte, um Elche in Skandinavien zu beobachten.

Lokale Guides zeigen dir, wie man die riesigen Tiere – sie können eine Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter erreichen – aufspürt. Besonders spannend sind Begegnungen vom Kanu aus, da Elche auf dem Wasser viel entspannter reagieren.
Vanoise und Gran Paradiso, Alpen: Steinböcke beim Wandern sehen
Viele der belebtesten französischen Skigebiete grenzen direkt an die grössten Schutzgebiete der Alpen: die Nationalparks Vanoise in Frankreich und Gran Paradiso in Italien. Im Sommer bieten sie eine ruhige Alternative zu den touristischen Hotspots.
Das Bergdorf Bonneval-sur-Arc ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die stillen Ecken des Parks. Mit einem Guide lernst du die grossen Steinbock- und Gämsenpopulationen kennen und erfährst vom erfolgreichen Comeback der Bartgeier.

Auch Wölfe kehren zurück, was nicht überall auf Zustimmung stösst. Ihre Spuren lassen sich leicht an Fell- und Knochenresten in den Losungen erkennen.
Svalbard, Norwegen: Hotspot für Eisbären
Zwischen dem Polarkreis und dem Nordpol gelegen, ist Svalbard ein Hotspot für arktische Tierbeobachtungen. Besonders im Sommer zieht es viele Naturfreunde und Forscher auf die Inselgruppe.
Im Norden von Spitzbergen, wo das Packeis noch lange hält, leben zahlreiche Eisbären – etwa 270 auf Svalbard selbst und bis zu 3000 im weiteren Barentsseegebiet. Auch Walrosse, Wale, Seevögel und Polarfüchse sind hier zu Hause.

Die beste Möglichkeit, die arktische Wildnis zu erleben, ist eine Expeditionskreuzfahrt mit kleinen Schiffen. Diese Touren kombinieren Walbeobachtungen mit Ausflügen in Schlauchbooten zu abgelegenen Küstenabschnitten, wobei das Wetter im Juli mit Durchschnittstemperaturen von 3 bis 7 Grad Celsius wechselhaft bleibt.