Fünf Mal abtauchen – fünf Mal anders
Die Unterwasserwelt hält ganz unterschiedliche Reviere bereit. Wir haben uns beim Tauchreisespezialisten nach den besten Destinationen erkundigt.
Ob bunte Korallengärten, eindrückliche Meeresriesen oder winzig kleine Wunderwesen im Sand: Wie die Erdoberfläche hält auch die Unterwasserwelt ganz mannigfaltige Reviere bereit. Wir haben uns beim Tauchreisespezialisten nach geeigneten Destinationen für variable Geschmäcker erkundigt.
Bunter Alleskönner
Buntes Rifffischgetümmel, verspielte Delfine oder elegant dahinsegelnde Meeresschildkröten: In Tauchkreisen braucht das Rote Meer keine Vorstellung. Ägypten ist seit Jahrzehnten eine bewährte Destination für jeden Erfahrungslevel. Der Tauchsport ist ein wichtiger Pfeiler des für das Land ebenso wichtigen Tourismus.
«Das Besondere ist, dass es hier so ziemlich alles gibt», fasst Thomas Meier zusammen. Tauchprofi Meier ist Geschäftsführer des Schweizer Tauchreisespezialisten Manta Reisen.
«Bei Tauchgängen an der Küste findet man sich schnell an wunderbar farbigen, korallenbewachsenen Riffen wieder. Wer etwas Abenteuer und damit vielleicht auch Strömungen und die Begegnung mit einem Hai sucht, geht auf Safari.»
Spielbecken für Mantarochen
Die Malediven verkörpern mit ihren malerischen weissen Sandstränden und dem fast schon kitschig anmutenden türkisen Wasser das ultimative Fernwehziel. Weil die Inseln aber auch unter der Wasseroberfläche viel zu bieten haben, lohnt sich ein Ausflug in die Tauchgründe besonders.
«Neben dem tollen Inselfeeling gibt es auf den Malediven auch eine überdurchschnittliche Wahrscheinlichkeit für Begegnungen mit Haien und Mantarochen. Immerhin lebt hier die weltweit grösste Mantapopulation mit über 6000 Tieren», so Thomas Meier.
Nordsulawesi: Imposante Steilwände
Wer mal vom Tauchfieber gepackt ist, wird früher oder später mit einer Reise nach Indonesien liebäugeln. Die Krux an der Sache: Viele der spektakulären Tauchgebiete sind sehr abgelegen, die Anreise ist entsprechend lang und aufwendig.
«Ein Grund mehr, einen längeren Aufenthalt zu planen und dabei vielleicht gleich verschiedene Gebiete zu besuchen», findet Meier. Gut machbar ist das im vergleichsweise einfach zu erreichenden Nordsulawesi.
«Hier lassen sich mit dem Bunaken-Nationalpark, der Lembeh Strait und dem Bankga-Archipel drei Top-Reviere miteinander kombinieren.» Im Bunaken-Nationalpark warten gigantische Steilwände und Korallen bis unter die Wasseroberfläche.
In Lembeh steht sogenanntes «Muck Diving» im Fokus. Im schwarzen Lavasand lässt sich eine aussergewöhnlich hohe Konzentration an teilweise winzigen und bizarren Lebewesen entdecken. Dazu gehören beispielsweise der gestreifte Anglerfisch oder der ominöse Algen-Schluckspecht – eine wahre Schatzkiste für Unterwasserfotografen. Das Bangka-Archipel punktet mit Vielseitigkeit zwischen Riff und Blauwasser.
Hammerhaie und Co
Für Adrenalinjunkies mit Taucherfahrung, Seetüchtigkeit und Lust auf Grossfische ist eine Tauchsafari im Ostpazifik so etwas wie ein heiliger Gral. Die Überfahrten können mit über 30 Stunden bisweilen lang, die Wassertemperaturen frisch und die Strömungen heftig sein.
«Aber wenn du dann 50 oder gar 70 Hammerhaie vor dir siehst, ist das an Adrenalin kaum zu überbieten.» So schwärmt Thomas Meier von den Tauchsafaris rund um die Archipele von Galápagos (Ecuador), Cocos (Costa Rica) oder Socorro (Mexiko). Ob Begegnungen mit Tigerhaien, Mantarochen oder verspielten Seehunden: Die Destinationen im Ostpazifik versprechen Grosses – verlangen Taucherinnen und Tauchern allerdings auch einiges ab.
Mystische Höhlenabenteuer: Yucatán
Die mexikanische Halbinsel Yucatán ist mit ihren malerischen Sandstränden und ikonischen Maya-Tempeln nicht nur etwas für Badegäste und Geschichtsinteressierte. Sie hält mit den illustren Cenoten auch für Taucherinnen und Taucher wahre Leckerbissen bereit. Dabei handelt es sich um unterirdische, mit Süsswasser gefüllte Karsthöhlen.
Durch die eingebrochenen Decken fallen Sonnenstrahlen ein – und sorgen im azur- bis türkisfarbenen Wasser für ein Funkel- und Farbspektakel. Was hier an Meeresgetier fehlt, wird durch die einmalige Geologie wettgemacht.
«Im Lichtbereich können die Cenoten auch von Anfängerinnen und Anfängern erkundet werden», erklärt Thomas Meier. Wer weiter in die Tiefe vordringen möchte, muss im Besitz eines Höhlentauchbrevets sein.