Rekordjahr 2023: Schweizer Tourismus erfolgreich wie nie

Lukas Hertzsch
Lukas Hertzsch

Am 11.03.2024 - 15:20

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Tourismusbranche beeindruckende Zahlen. Das liegt auch daran, dass die Schweiz bei internationalen Touristen beliebt ist.

Schweiz, Zürich, Stadt, Flaggen
Die Tourismusbranche der Schweiz erlebt goldene Zeiten. - Depositphotos

Wie «Schweiz Tourismus» in einer Medienmitteilung bestätigt, arbeitete die Tourismusbranche in der Schweiz mit gesamthaft knapp 42 Millionen Hotellogiernächten 2023 so erfolgreich wie noch nie. Bei diesem Allzeitrekord fallen unter anderem die Erfolge in Nordamerika und Südostasien auf.

Hinzu kommen der wieder gesunde Markt Grossbritannien, aber auch die nach wie vor treuen Schweizer Gäste. Rekorde verpflichten jedoch – Verbesserungspotenzial gibt es unter anderem im weltweiten Tourismusmarketing.

Erfolgreiche Bilanz nach Jahren der Krise

Präsentiert wurde die positive Bilanz der öffentlich-rechtlichen Körperschaft des Bundes «Schweiz Tourismus» für 2023 auf der Jahresmedienkonferenz 2024. Das vergangene Rekordjahr unterstreicht dabei die gewichtige Rolle des Tourismus innerhalb der nationalen Volkswirtschaft.

Die Branche hat sich unmissverständlich als eine der tragenden Säulen der Schweizer Wirtschaft etabliert. Sie gehört zu den fünf bedeutendsten Exportbranchen des Landes.

Verantwortliche betonten, dass die Erfolge des Tourismus massgeblich zur wirtschaftlichen Stärkung und zur Sicherung des Wohlstandes im Land betragen. Trotz der guten Zahlen sei es jedoch entscheidend, die Gästeströme mittels Tourismusmarketing ganz gezielt räumlich und saisonal zu lenken.

Nordamerika und Südostasien: Traumdestination Schweiz

Nennenswert sind dabei die Hotelübernachtungen aus Nordamerika und Südostasien, die für Allzeitrekorde sorgten. Vor allem in den USA herrschte 2023 ein enormer Nachholbedarf an Schweiz-Reisen.

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Weltweit ist die Schweiz für ihre Berglandschaft bekannt und gilt deshalb als Lieblingsziel vieler Touristen. - Depositphotos

Das Ferienland Schweiz ist dort heissbegehrt und im Trend. Auch für Gäste aus Südostasien, darunter Länder wie Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand, ist die Schweiz eine Traumdestination.

754'000 Hotellogiernächte kamen aus diesen Märkten zustande, das ist 25 Prozent mehr als noch 2019. Touristinnen und Touristen aus diesem Teil Asiens besuchten die Schweiz auffallend gern in den Nebensaisons, im Frühling und Herbst.

Durchzogene Bilanz für Europa

In Europa fällt Grossbritannien auf, wo sich die Reisebewegungen in Richtung Schweiz nach der Pandemie deutlich erholt haben. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu Hause machten Britinnen und Briten wieder Ferien in der Schweiz.

Französische Gäste sorgten mit 1,4 Millionen Hotellogiernächten für ein Plus von fast 10 Prozent gegenüber 2019. Deutschland, als grösster Auslandsmarkt für den Schweizer Tourismus, erholt sich hingegen deutlich langsamer und lag weiter unter dem Niveau, das es noch vor der Pandemie gehalten hatte.

Im Heimmarkt Schweiz schliesslich sind die Rekorde aus der Corona-Zeit vorbei. Dennoch sind die einheimischen Gäste nach wie vor hochbegeistert von Ferien im eigenen Land.

Favoriten: Grosse Städte und Nebensaison

Zwei Regionen stachen im Bericht es Schweizer Tourismus besonders hervor: Die Tourismusregionen Genf sowie Bern belegten 2023 die Spitzenplätze beim Wachstum der Hotellogiernächte, mit einem Plus von 11 Prozent gegenüber 2019.

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Grosse Städte wie Genf ziehen jedes Jahr eine hohe Zahl von Touristen an. - Depositphotos

Mit 9 Prozent Wachstum fast ebenso stark zulegen konnten die grossen Schweizer Städte, die mehr als 13 Millionen Hotellogiernächte verzeichnen konnten. Die Entwicklung in den kleineren Städten, den Bergregionen, sowie auf dem Land lag dagegen etwas unter dem Gesamtdurchschnitt.

Die wichtigste Jahreszeit in der Schweizer Tourismusbranche war nach wie vor der Sommer, gefolgt von der Wintersaison. Frühling und Herbst bringen es jedoch gemeinsam auf einen Gesamtanteil von 32 Prozent aller Übernachtungen.

Tourismusmarketing: Mehr lenken statt bloss fördern

Laut Experten heisst Tourismuswerbung nicht mehr, bloss Gästerekorde zu produzieren. Vielmehr sei es wichtig, die Nachfrageförderung zu diversifizieren.

Es gehe also darum, die richtigen Gäste zur richtigen Zeit an die richtigen Destinationen zu bringen. Besonders bei Touristen aus Übersee sei es das Ziel, keine neuen Rekordzahlen zu erreichen, sondern den Tourismus besser zu lenken.

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Unter anderem mit einem verstärkten Fokus auf die Nebensaisons möchte man den Tourismus diversifizieren. - Depositphotos

Dies könnte gelingen, indem man die Gäste nicht nur flächendeckend übers ganze Land, sondern auch saisonal über das ganze Jahr verteilt.

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