Sie wollen alleine reisen? Dann überdenken Sie diese No-Gos

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 25.08.2024 - 06:24

Influencer fluten uns mit Bildern erfüllender Solo-Trips. Wer sich auf den Weg begibt und Krisen erlebt, macht ... alles richtig. Wir reden Klartext.

Frau verzweifelt Alleinreisen Stadt
Nicht für jeden ist das Alleinreisen geeignet. - Depositphotos

Soloreisen wird oft als das Nonplusultra der persönlichen Freiheit und Selbstfindung angepriesen. Jeder schwärmt von den grenzenlosen Möglichkeiten des Abenteuers auf eigene Faust.

Doch hinter dem schillernden Image verbergen sich Schattenseiten, die selten beleuchtet werden. Es ist an der Zeit, Klartext zu reden.

Eine Welt der Einsamkeit, überteuerte Rechnungen und ständiges Suchen nach Gesellschaft sind nur einige der Punkte, die gerne im Dunklen gelassen werden ...

1. Alleine unterwegs zu sein ist teuer

Eines vorweg: Solotrips können ins Geld gehen. Ohne einen Partner an Ihrer Seite verdoppeln sich nicht nur die Kosten für Unterkunft und Transport.

Frau frustriert fertiger Koffer Reise
Wer alleine loszieht, muss sich auch alleine um alles kümmern. - Depositphotos

Sie zahlen auch drauf bei Aktivitäten, die eigentlich auf Zweisamkeit ausgelegt sind. Die berüchtigten Einzelzimmerzuschläge in Hotels sind nur ein Beispiel dafür.

2. Alleine zu reisen, heisst alleine zu sein

Nichts wiegt schwerer als das Gefühl, beim Anblick einer atemberaubenden Landschaft niemanden zum Teilen zu haben. Dieses Empfinden verstärkt sich noch beim Essen in Restaurants oder Cafés.

Alleine zwischen Pärchen und Gruppen sitzend fühlt man sich fehl am Platz.

3. Selfie oder nichts

Kommen wir zum leidigen Thema Fotos: Als Soloreisender reduziert sich Ihre Bildergalerie meist auf Selfies oder höflich erbetene Schnappschüsse von Fremden.

Wobei Sie auch noch extra sichergehen müssen, dass Ihr Smartphone mitsamt den Fremden nicht im Touristengewühl spurlos verschwindet. Die Sehnsucht nach einem Fotopartner, mit dem man lustige Posen ausprobieren kann, bleibt unerfüllt.

4. Sicherheitsrisiken steigen

Die Sicherheitsrisiken steigen im Alleingang exponentiell an. Ob Taschendiebe in Barcelona oder schlafraubende Busfahrten durch Vietnam.

Mann sucht in seinem Rucksack auf offener Strasse
Eben war das Smartphone noch da, und jetzt ... vergessen, verlegt, geklaut? Wer zu zweit reist, hat meistens jemanden an seiner Seite, der mit einem selbst aufpasst. - Depositphotos

Ohne Rückhalt eines Begleiters fühlt man sich schnell verwundbar und alleingelassen.

5. Solo reisen testet Grenzen

Auch sozial gesehen stellt das Soloabenteuer eine Herausforderung dar. Neue Freundschaften zu knüpfen gleicht oft einem Spiessrutenlauf durch Ablehnung und Enttäuschung.

Besonders schmerzhaft für jene unter uns, die ohnehin schon introvertiert sind.

6. Alleine kann sich Glück nicht verdoppeln

Zudem mag zwar der Gedanke verlockend sein, ganz nach eigenem Gusto Museen abklappern oder Bücher verschlingen zu können. Doch bald schon könnte Sie die Frage plagen: «Wäre das nicht schöner mit jemandem zusammen?»

Und ja – selbst Extremsportarten wie Skydiving verlieren ihren Reiz ohne geteiltes Adrenalin. Glück verdoppelt sich eben nur dann, wenn man es teilt.

7. Gemeinsame Erinnerungen nicht teilen können

Zuletzt steht man dann da – zurückgekehrt von Abenteuern am anderen Ende der Welt – bereit seine Geschichten zu teilen, um festzustellen, dass kaum jemand wirklich interessiert ist.

Mann Koffer Sofa alleine
Wie von der Reise erzählen, wenn niemand zum Zuhören da ist? - Depositphotos

Freunde mögen wohlwollend nicken bei Erzählungen über exotische Speisen oder Begegnungen mit fremden Kulturen. Doch wahres Verständnis – sowie geteilte Nostalgie – finden nur jene wieder, die es gemeinsam erlebt haben.

Wort zum Schluss

Trotz aller hier geschilderten Nachteile erleben viele Alleinreisende sehr positive Erfahrungen auf ihren Soloreisen. Jeder sollte mindestens einmal im Leben solo reisen – es formt Charakterstärke, fördert Selbstvertrauen und hilft dabei, Selbsteinschätzungsfähigkeit zu verbessern.

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