Französisches Savoir Vivre: So essen und trinken Sie wie ein Local

Judith Heede
Judith Heede

Am 08.12.2023 - 06:50

Croissants, Café und Käse – die Franzosen wissen, wie man geniesst. Wer unseren Text liest, auch.

Eine schöne glückliche Frau isst im Bistro ein Croissant.
Geniessen wie ein echter Franzose. - Depositphotos

Kulinarische Genüsse und gesellschaftliche Etikette werden in der französischen Esskultur grossgeschrieben. In Frankreich werden Mahlzeiten als heilige Momente des Tages betrachtet und Genuss als eine Kunstform.

Wer es wie ein echter Franzose oder eine Französin machen will, muss sich an ein paar Regeln halten. Denn davon gibt es in unserem Nachbarland so einige.

Das süsse Ende einer Mahlzeit

Die Franzosen haben den guten Brauch, jede Mahlzeit mit etwas Süssem abzurunden. Dies kann ein Dessert, ein Digestif oder einfach nur ein Kaffee sein.

Nach leichteren Mittagessen reicht oft schon ein kleines Gebäck oder ein Stück Schokolade zusammen mit einem Espresso aus. Am Abend darf man ruhig etwas üppiger zulangen.

Und wenn Sie schon dabei sind: um diese Zeit dürfen Sie in Frankreich auch ruhig etwas tiefer ins Glas schauen.

Käse nach dem Hauptgang: bien sûr

Während wir in anderen Ländern dazu neigen, vor dem Hauptgericht Käse zu knabbern, servieren die Franzosen ihn immer erst danach. Gefolgt vom Dessert natürlich!

Käseteller mit Wein, Marmelade und Honig.
Ohne Käse geht in Frankreih gar nichts. - Depositphotos

Käse geht natürlich auch während der Mittagspause. Diese wird hier nämlich niemals am Schreibtisch oder zwischen Tür und Angel verbracht.

Stattdessen füllen sich zur Mittagszeit Bistros und Cafés mit Gästen. Eine Mahlzeit ist eine Mahlzeit und somit in Frankreich heilig.

Viel Kaffee und Vollfett

Vergessen Sie Magermilchprodukte. Wer wie ein Franzose speisen und schlürfen will, greift zur Vollfett-Variante. Die Franzosen lieben es, sich an den einfachen Freuden des Lebens zu erfreuen.

Egal, ob Fleisch, Käse oder Süssigkeiten – die Qualität muss stimmen. Dafür wird in Massen genossen. Schliesslich will man auch an der Seine in Shape bleiben.

Ein Espresso und ein Croissant auf einem schwarzen Tisch.
Kaffee und Croissant – der Inbegriff französischer Gastronomie. - Depositphotos

Dabei hilft auch der viele Kaffee, den die Franzosen trinken, insbesondere nach einer üppigen Mahlzeit. Anstatt Milchkaffees oder Cappuccinos bevorzugen sie kurze Espressos zu jeder Tageszeit.

Essen ohne Eile

Um wie ein echter Franzose zu essen, müssen Sie sich Zeit lassen. Zumindest beim Essen. Man ist hier nämlich der Überzeugung, dass Essen, Familie und Freunde genossen werden sollen.

Daher wird die Rechnung auch erst auf Nachfrage gebracht. Auch eine Frage der Höflichkeit: Zu einem französischen Dinner oder Apéro sollte man niemals unvorbereitet erscheinen.

Wenn Sie sich unsicher sind, was Sie mitbringen sollten: Eine Flasche Wein und eine Kleinigkeit zum Knabbern sind immer eine très bon.

Santé, Cheers und Prost

In Frankreich gibt es beim Anstossen einige Regeln zu beachten: Nicht nur muss mit jedem am Tisch angestossen werden – dabei ist direkter Augenkontakt Pflicht und der Trinkspruch «Santé».

Mehrere volle Weissweingläser beim Anstossen.
Beim Anstossen in Frankreich sagt man Santé. - Depositphotos

Oder Sie sagen «À vôtre santé» (Auf die/ Ihre Gesundheit). Geantwortet wird mit «À la vôtre» (Auf die Ihre/ eure) oder «À la tienne» (Auf deine).

Obwohl das Apéro viel Aufmerksamkeit erhält, ist auch das Goûter ein wichtiger Bestandteil der französischen Esskultur. Es handelt sich dabei – ausnahmsweise ganz schlicht – um einen Snack.

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