Cool und hot – die 5 schönsten Winterwanderungen zum Thermalbad
Im Winter gibt's kaum Schöneres, als nach der Wanderung noch einen Stopp im Thermalbad einzulegen. Wir stellen fünf Routen vor, die in einem solchen enden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zuerst draussen den Winter geniessen und danach im Bad aufwärmen.
- Wir stellen fünf Winterwanderungen in der Schweiz vor, die im Thermalbad enden.
Wanderungen im Winter sind traumhaft. Denn was wäre schöner, als durch eine frisch verschneite Landschaft zu ziehen? Hoch über dem Nebelmeer einen ganzen Tag lang Sonne zu tanken, oder durch einen märchenhaften Winterwald zu spazieren?
Doch auch wenn man sich richtig dick einpackt, können die Kälte und das Stapfen im Schnee doch etwas Spuren hinterlassen. Die Zehen fühlen sich wie Eiszapfen an, Ohren und Nase sowieso, und Beine und Rücken sind gerne auch etwas verspannt.
Da gibt’s nichts Schöneres, als den Wanderweg flugs mit dem Thermalbad zu tauschen. Weg die Kleider, ins warme Wasser steigen, Augen schliessen. Geniessen, wie die Wärme und das sprudelnde Wasser Entspannung und Weichheit in jede Zelle bringen. Hier kommen fünf Vorschläge für tolle Wander-Thermalbad-Kombis, vom Berner Oberland bis ins Appenzellerland.
Cäsar würde hierhin
Das Bogn Engiadina in Scuol ist einer der grossen Namen unter den Thermalbädern in unseren Bergen. Und das aus gutem Grund. Der Blick von den Aussenpools auf die «Unterengadiner Dolomiten» ist schlicht einmalig.
Aufwärmen tut man sich je nach Lust und Laune und Kälte in Bädern zwischen 33 und 37 Grad Celsius. Und wer das ultimative Entspannungserlebnis möchte, bucht einen Privat-Durchgang im Römisch-Irischen Bad.
Da lohnt es sich, davor gleich auf eine längere Winterwanderung zu gehen. Die präparierte Winterwanderung von Ardez über Ftan nach Scuol ist etwas vom Schönsten im Unterengadin. Natürlich kann man auch nur einen der beiden Abschnitte Ardez – Ftan oder Ftan – Scuol machen. Und in jedem Fall in Ftan noch einen genüsslichen Kaffeestopp einlegen.
Die Winterwanderung: Von Ardez via Ftan nach Scuol. 11,8 Kilometer, 310 Meter Aufstieg, 450 Meter Abstieg, circa vier Stunden.
Sonnenterrasse im Wallis
Die lange Hochebene auf dem Gemmipass ist wie gemacht, um im Winter so richtig viel Sonnenschein zu tanken. Vor allem am Nachmittag badet die Sonne das ganze Tal um den Daubensee in ihr helles Licht. Hier ist man schon weit über 2000 Metern unterwegs. Doch mit der Luftseilbahn ist man von Leukerbad aus in wenigen Minuten in dieser alpinen Winterwelt.
Die Rundwanderung um den Daubensee hat mit zweieinhalb Stunden und nur bescheidenen Aufstiegen genau die Wohlfühl-Länge. Danach geht’s mit der Luftseilbahn wieder runter und direkt in die Therme Leukerbad.
Hier warten zahlreiche Bäder um 36 Grad Celsius auf verspannte Muskeln – es ist das grösste Thermalbad im Alpenraum. Alternativ besucht man die Walliser Alpentherme & Spa; hier gibt es auch noch ein Römisch-Irisches Bad.
Die Winterwanderung: Vom Gemmipass auf der Winterwanderroute 43 um den Daubensee und zurück zum Startpunkt. 7,5 Kilometer, je 160 Meter Auf- und Abstieg, circa 2,5 Stunden.
Kraft des Wassers
Lenk, ganz hinten im Simmental gelegen, ist so etwas wie ein Kraftort des Wassers. Unweit vom Ort mit seinen hübschen Berner Holzhäusern entspringt die Simme, magisch aus einer Felswand sprudelnd, mit mehreren Quellen. Und der Iffigfall etwas westlich ist schlicht einer der eindrücklichsten Wasserfälle der Schweiz.
Nach gutem Schneefall und mit Sonne ist die Wanderung von Lenk zu den Simmenfällen etwas vom Schönsten im Berner Oberland. Und danach warten gleich zwei Bäder im Ort selbst.
Im Hotel Lenkerhof ist es das exquisite 7Sources Beauty and Spa mit zahlreichen Becken, Grotten, Saunas und Dampfbädern. Etwas einfacher und ideal für Familien ist das Erlebnisbad Wallbach. Es verfügt über Hallenbad, Aussensprudelbecken, Saunas, Dampfbad und eine 80 Meter lange Wasserrutschbahn. In Lenk kommen alle auf ihre Kosten.
Die Winterwanderung: Von Lenk via Rohresee bis zur Busstation Lenk, Simmenfälle und zurück nach Lenk auf der Ostseite des Talbodens. 10 Kilometer, praktisch eben, circa drei Stunden.
Geheimtipp im Appenzellerland
Wer gerne Thermalbäder hat und Spas liebt, der wird die grossen Namen schon kennen. Gut gibt es noch etwas zu entdecken, und das Appenzeller Heilbad ist da eine richtige Trouvaille. Es liegt nicht mitten in einem Ort, sondern draussen im Grünen, und zwar zwischen Rehetobel und Heiden im Ausserrhodischen.
Versteht sich von selbst, dass es dahin auch gleich eine tolle Wanderung gibt, nämlich von Trogen her. Da geht es durch die Schlucht der Goldach und über eine weite Hügellandschaft zum Bad.
Hier wartet eine kleine und feine Auswahl: Aussen- und Innenbad und eine Grotte, dazu eine Saunalandschaft mit Sole-Dampfbad und diversen Massagen. Danach isst man etwas im Bistro oder gleich im Restaurant und nimmt dann das Postauto zum nächsten Bahnhof. Da verschwindet jede «Wedegehnte», wie die Appenzeller zum Muskelkater sagen.
Die Winterwanderung: Von der Bahnstation Trogen via Chastenloch, Rehetobel und Halden zum Appenzeller Heilbad bei der Bushaltestelle Unterrechstein, Heilbad. 7,2 Kilometer, 430 Meter Aufstieg, 450 Meter Abstieg, 2,5 bis 3 Stunden.
Dem Rhein entlang
Schnell könnte man meinen, Thermalquellen gäbe es nur in den Bergen. Weit gefehlt. Etwa auf halbem Weg zwischen Bodensee und Basel lagert in einer Tiefe von über 400 Metern badeheisses Wasser. Je nach Jahreszeit ist es zwischen 37 und 39 Grad Celsius warm.
Das wird an die Oberfläche gebracht und speist die Therme Zurzach. In der weitläufigen Anlage warten sechs verschiedene Becken auf verspannte Muskeln, darunter auch ein Intensiv-Solebad. Einmalig in Zurzach ist die Bohrturmsauna; hier gibt es in einem alten Holz-Bohrturm elf verschiedene Saunen auf drei Stockwerken.
Eine wunderbare Wanderung nach Zurzach startet in Koblenz. Von hier geht es in etwa zweieinhalb Stunden dem Rhein entlang. Neben vielen verträumten Abschnitten trifft man auch auf die einzige noch vollständig erhaltene Stromschnelle unterhalb des Rheinfalls. Und bei Rietheim gibt's eine wertvolle renaturierte Auenlandschaft, die Teil des Auenschutzparkes Aargau ist.
Die Wanderung: Von der Bahnstation Koblenz an den Rhein und auf der Route Via Rhenana 60 nach Zurzach Bad und zur Therme. 9,3 Kilometer, praktisch eben, circa 2,5 Stunden.