Fünf Winterwanderungen an voller Sonne
Wir stellen fünf der schönsten Winterwanderungen in der Schweiz vor, auf denen es statt Schluchten und dunkler Wälder ganz viel Sonne gibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Winterwanderung im glitzernden Schnee und im hellsten Licht vertreibt den Stress.
- Wir stellen fünf Winterwanderungen an der prallen Sonne vor.
Wenn die Nächte lang sind und sich die Arbeit türmt, dann brauchen wir nichts mehr als Sonne. Einen ganzen Tag lang weg von allem, und gerne gleich einen ganzen Tag lang in der vollen Sonne unterwegs sein.
Mit anderen Worten: einfach eine schöne lange Winterwanderung im glitzernden Schnee und im hellsten Licht. Das richtet es meist wieder, und wir kehren mit frischem Geist und neuen Kräften nach Hause.
Hier stellen wir fünf Winterwanderungen in der Schweiz vor, auf denen es statt Schluchten und Wälder ganz viel Sonne gibt. Also: Wanderschuhe anziehen, Sonnenbrille aufsetzen und raus in die sonnigen Schneelandschaften.
Val Morteratsch GR
Von den höchsten Bündner Bergen um den Piz Bernina fliessen mächtige Gletscher gegen das Engadin. Und von diesem Tal her fahren die roten Züge der Rhätischen Bahn direkt bis zu den Taleingängen der Eisströme. Zusammen mit viel Sonne am Himmel ist damit eine tolle Winterwanderung schon garantiert.
Kaum bei der Haltestelle Morteratsch aus dem Zug gestiegen und losgewandert, hat man bereits die eindrücklichste Bergkulisse vor sich. Die Bellavista, den Piz Bernina und den Piz Morteratsch. Nach etwa einer Stunde steht man beim Gletschertor.
Vollgetankt mit Sonne und Licht, kann man es sich nach der Rückkehr gutgehen lassen. Beispielsweise im Restaurant Morteratsch, gleich bei der Bahnstation. Oder in Pontresina.
Die Wanderung: Von der Bahnstation Morteratsch auf der Route 314 bis zum Wegende auf etwa 2400 Meter, auf demselben Weg zurück. 7 Kilometer, je 180 Meter Auf- und Abstieg, circa 2,25 Stunden.
Goms VS
Wenn es um das Winterwandern an der Sonne geht, dann ist das Goms schlicht eine Klasse für sich. Das etwa 20 Kilometer lange Hochtal am oberen Ende des Wallis gehört zu den sonnigsten Wanderorten im Schweizer Winter.
Besonders praktisch für flexible Winterwanderungen. Alle grösseren Orte sind mit der Bahnstation erschlossen. So kann man sich nach dem «Hop on hop off»-Prinzip eine beliebig kurze oder lange Wanderung aussuchen. Die unten vermerkten 15 Kilometer von Oberwald nach Biel kann man also nach Lust und Laune abkürzen oder unterbrechen.
In einem der schmucken Dörfer mit seinen sonnengeschwärzten Holzhäusern gönnt man sich dann ein feines Essen oder einen heissen Kaffee. Und fertig ist der perfekte Winterwandertag an der Walliser Sonne.
Die Wanderung: Von der Bahnstation Oberwald durch fast das ganze Goms bis zur Bahnstation Biel. 15,1 Kilometer, 120 Meter Aufstieg, 200 Meter Abstieg, circa fünf Stunden.
Niederhorn BE
Eine winterliche Wanderung vom Niederhorn, hoch über dem Thunersee, hinab in eines der Dörfer wird man nicht so schnell vergessen. Zuerst diese Aussicht! An einem klaren Tag sind die Hochalpen aufgereiht, als wären sie da, um dem Niederhorn einen schneeverzuckerten Gruss zu schicken.
Und dann der breite, angenehme Weg! Anfänglich eben, geht es dann allmählich bergab, und hie und da begleitet einen das Jauchzen eines vorbeischlittenden Kindes. Im Mittelteil der Wanderung schlängelt sich der Weg durch einen idyllischen Winterwald.
Zum Schluss geht es nochmals über einen weiten Bergrücken hinab zur Postauto-Haltestelle bei Waldegg. Bei so vielen Kilometern (es sind satte zehn) sollte man zu Beginn richtig grosszügig Sonnencrème auftragen.
Die Wanderung: Von der Bergstation Niederhorn auf der Winterwanderroute 760 nach Waldegg (Postauto), 10 Kilometer, 140 Meter Aufstieg, 880 Meter Abstieg, circa 3,5 Stunden.
Eggberge UR
Im Sommer fährt man ja gerne durch das Urnerland in den sonnigen Süden. Im Winter aber, da ist man viel früher am Ziel. Denn in Flüelen, am südlichen Ende des Vierwaldstättersees, führt eine Luftseilbahn 1000 Meter hoch auf eine prächtige Sonnenterrasse: die Eggberge.
Schon von hier geniesst man eine tolle Sicht auf die unter der Sonne gleissenden Urner Berge. Etwa auf die mächtige Pyramide des Bristen im Süden. Oder im Westen auf die Zackengrate und Wände um den Krönten und den Brunnistock.
Eine einfache Schneeschuhtour und auf anderer Route eine Winterwanderung führt von der Bergstation auf die Hüenderegg und zur Bergstation Ruogig. Auf der Hüendereegg kann man eine Pause im urchigen Beizli mit Sonnenterrasse einlegen. Wer gleich noch eine Portion Vitamin D mehr tanken möchte, wandert etwa eine zusätzliche Stunde weiter bis zur Bergstation Biel. Auf dem Weg und dann beim Biel warten nochmals zwei Restaurants mit Sonnenterrasse.
Die Wanderung: Von der Bergstation Eggberge auf dem Schneeschuhtrail 895 oder dem Winterwanderweg zur Bergstation Ruogig. 5 Kilometer, 480 Meter Aufstieg, 200 Meter Abstieg, circa drei Stunden.
Wildhaus SG
Im Gebiet der Churfirsten und des Alpsteins gibt es mit vielen eindrücklichen Gipfelreihen und zackigen Graten wahrlich einige schattige Gebiete. Aber wo es Schatten gibt, muss es auch Sonne haben. Und gleich bei Wildhaus ist das auf die schönste Art der Fall.
Von Wildhaus führt nämlich ein ausgeschilderter Winterwanderweg hoch nach Gamplüt, mit Restaurant und grosser Sonnenterrasse. (Die ersten dreieinhalb Kilometer verlaufen auf einer Hartbelagsstrasse, aber bei guten Schneeverhältnissen sieht man davon nichts.)
Auf Gamplüt und erst recht auf dem Bödeli Fros etwas weiter oben hat man den tollsten Blick zu den Churfirsten. Schliesslich geht es wieder hinab nach Wildhaus, wo man in der Sonne oder im Hirschen auf das Postauto warten kann.
Die Wanderung: Von Wildhaus, Dorf auf der Winterwanderroute 153 via Gästele-Weide, Gamplüt und Fros zurück nach Wildhaus. 7 Kilometer, je 360 Meter Auf- und Abstieg, circa 2,75 Stunden.