Das Viertel Mala Strana – Prags barocke Perle

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 29.01.2025 - 06:53

Mala Strana, das historische Little Quarter von Prag, ist ein Viertel voller Charme, Geschichte und beeindruckender Architektur – ein Muss für jeden Besucher.

Prag
Mala Strana: Das historische Herz Prags - Depositphotos

Die tschechische Hauptstadt Prag ist nicht nur für ihre Altstadt oder die Karlsbrücke bekannt. Mala Strana, das Little Quarter, ist eines der bezauberndsten Viertel der Stadt.

Dieses Viertel vereint barocke Pracht mit historischen Gassen und charmanten Plätzen. Vom Ufer der Moldau bis hinauf zur Prager Burg bietet Mala Strana eine unvergleichliche Atmosphäre.

Hier schlendern Sie durch kopfsteingepflasterte Strassen, entdecken prachtvolle Paläste und versteckte Gärten – ein Erlebnis, das Sie nicht verpassen sollten.

Geschichte und Entwicklung von Mala Strana

Gegründet im Jahr 1257, erstreckt sich die Mala Strana vom beeindruckenden Prager Burgkomplex bis zur Karlsbrücke und dem Vltava-Fluss. Ursprünglich war dieses Viertel Heimat für die wohlhabende Bourgeoisie von Prag.

Nach verheerenden Bränden im 15. und 16. Jahrhundert wurde es jedoch im Barockstil wieder aufgebaut und hat seither seine bezaubernde Atmosphäre mit kopfsteingepflasterten Strassen und Laternenlicht bewahrt.

Eine der Hauptattraktionen ist die Mostecka-Strasse, gesäumt von Geschäften und ideal zum Souvenir-Shopping. Die Strasse mündet in die Molstranske Namesti oder den Little Quarter Square.

Sehenswertes: Von Palästen bis hin zur Nikolauskirche

In der Vergangenheit wurde der Little Quarter Square als Marktplatz für die Prager Burg genutzt. Seitdem ist der Platz in der Mitte geteilt und auf beiden Seiten bebaut.

Ein weiteres Highlight hier ist der Furstenberg Garten. Der terrassierte Garten, mit über 3500 Blumen und 8500 Bäumen, liegt am Furstenberg Palast, der heutigen polnischen Botschaft.

Symetrisch angelegter Parkgarten in Prag.
Der Garten der Prager Burg lädt zu entspannten Spaziergängen ein. - depositphotos

Bei einem Besuch in Prag sollte auch die barocke Nikolauskirche mit ihrer grünen Kuppel auf Ihrer To-do-Liste stehen. Erbaut zwischen 1703 und 1761, gilt sie als ein Meisterwerk ihrer Zeit.

John Lennon Wall und Kunstmuseum

Die berühmte Lennon-Mauer befindet sich etwas abseits der ausgetretenen Pfade auf der Velkoprevorske Namesti, einem kleinen Platz im Mala Strana. Die Mauer entstand in den 1980er Jahren, als Einheimische auf der Mauer Botschaften über Frieden und Freiheit hinsprayten.

Eine Message gegen die kommunistische Regierung. Nach dem Ende des Kommunismus 1989 wurde die Mauer dem Sänger gewidmet und die Graffitis legalisiert.

Die mit Graffiti verzierte John Lennon Wall in Prag.
Die John Lennon Wall in Prag gehört dem Malteserorden, der die Graffiti inzwischen erlaubt hat. - depositphotos

Wer im Little Quarter unterwegs ist, sollte auch den Malteserplatz besuchen – benannt nach den Rittern von Malta. Hier geht die bezaubernde gepflasterte Nerudova-Strasse mit ihrer bunten Häuserzeile und charmanten Geschäften ab.

Kunst auf der Kampa und das KGB-Museum

Für Kunstliebhaber bietet die Insel Kampa einen ruhigen Grünraum mit malerischem Blick auf den Vltava-Fluss. Hier befindet sich auch das Museum für moderne Kunst Kampa und diverse Aussenskulpturen, zum Beispiel die bekannten gelben Pinguine.

Eine Reihe gelber Kunst-Pinguine auf einem Metallsteg auf dem Fluss vor der Karlsbrücke in Prag.
Die gelben Pinguine auf der Vltava nahe der Kampa sollen eine Aufforderung zum Klimaschutz darstellen. - depositphotos

Wer sich statt für Kunst für Geschichte begeistert, sollte unbedingt das KGB-Museum im Little Quarter aufsuchen. Dieses Museum behandelt die Zeit des Kalten Krieges und die Einflüsse des Kommunismus auf die Region.

Zu den Artefakten gehören eine bronzene Totenmaske von Lenin, Trotzkis Mordwaffe, Waffen, Verhörgeräte, Fotos und Propagandaposter. Vieles davon hat Prag geprägt und zu der Stadt gemacht, die sie heute ist.

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