Die verborgenen Schätze von Italiens Alpen
Italiens Alpen haben viele verborgene Schätze. Einer davon sind die Sacri Monti, neun Pilgerstationen mit katholischen Heiligtümern.
Nicht nur für ihre atemberaubende Landschaft, edlen Weine und köstliche Küche sind die italienischen Alpen bekannt. In dieser Region verbergen sich auch unentdeckte Kunstschätze aus der Renaissance und dem Barock.
Nur eine Autostunde von Mailand entfernt, befindet sich beispielsweise eine Ansammlung katholischer Heiligtümer. Sie beherbergen Skulpturen und Fresken von Künstlern wie Gaudenzio Ferrari, Tanzio da Varallo und Pier Francesco Mazzucchelli.
Diese als Sacri Monti bekannten neun Pilgerstationen in den Regionen Piemont und Lombardei sind als einheitliches UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Über einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren erbaut, erzählt jedes dieser Refugien seine eigene Geschichte.
Fünf wurden durch katholische Orden errichtet. Zwei auf Anordnung von Bischöfen sowie zwei weitere durch lokale Gemeinschaften.
Aufleben einer vergessenen Tradition
Nach langjähriger Vernachlässigung erleben die Sacri Monti nun dank Restaurierungsprojekten sowie der Beliebtheit nahe gelegener Wanderwege eine stille Wiederbelebung. Jeder der neun Standorte kann problemlos mit dem Auto erreicht werden.
Ursprünglich dienten die Sacri Monti als Alternative zu langwierigen und oft gefährlichen Pilgerfahrten ins Heilige Land. Doch mit der Ausbreitung der Reformation über die Alpen im 16. Jahrhundert nutzte die Kirche diese Heiligtümer, um katholische Überzeugungen zu stärken und Menschen von protestantischen Ideen abzuhalten.
Jedes dieser Refugien ist auf einem Hügel erbaut, bietet eine atemberaubende Aussicht und besteht aus mehreren Kapellen. Die grösste Anlage, Varallo, beherbergt 45 Kapellen; die kleinste in Ghiffa nahe dem Lago Maggiore lediglich drei.
Jede Kapelle stellt durch lebensgrosse Skulpturen und Fresken an den Wänden Szenen aus der Bibel oder katholische Traditionen dar. Ein Zusammenspiel von Statuen und Wandmalereien erweckt dabei den Eindruck einer theatralischen Nachstellung.