Die weltweit besten und schlimmsten Reiseziele für Frauen
Der neue Women’s Peace and Security Index zeigt die besten und schlechtesten Länder für Frauen weltweit. Hier kommt das Ranking.
Die neuesten Ergebnisse des Women’s Peace and Security Index werfen einen klaren Blick auf die globale Situation der Frauenrechte. Während Länder wie Norwegen, Finnland und Island erneut die Spitze erreichen, zeigt der Index, dass Frauen in anderen Regionen der Welt mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. Der Index bewertet 170 Länder in drei Hauptkategorien: Inklusion von Frauen, Sicherheit und Diskriminierungserfahrungen.
Die nordischen Länder, angeführt von Norwegen, machen deutlich, was eine gerechte Gesellschaft bewirken kann: Gleichberechtigung, soziale Sicherheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Doch der Index beleuchtet auch die andere Seite der Realität. Afghanistan, Syrien und der Jemen gehören zu den am schlechtesten bewerteten Ländern für Frauen und verdeutlichen die harten Lebensbedingungen in fragilen und von Konflikten geprägten Staaten.
Die Daten stammen vom Georgetown Institute for Women, Peace and Security und dem Friedensforschungsinstitut Oslo. Sie zeigen auf, wie stark sich die Erfahrungen von Frauen weltweit unterscheiden und welchen Einfluss politische Stabilität, gesellschaftliche Normen und gesetzliche Regelungen haben.
Nordische Länder als Vorbilder: Europas Top Ten für Frauen
Die besten Länder für Frauen sind auch 2022 überwiegend europäisch. Norwegen führt das Ranking an, dicht gefolgt von Finnland, Island, Dänemark und Luxemburg. Diese Länder zeichnen sich durch ein starkes Engagement für Gleichberechtigung und Familienfreundlichkeit aus.
In Dänemark, Norwegen und Schweden können Väter und Mütter beispielsweise mindestens ein Jahr bezahlten Elternurlaub in Anspruch nehmen: ein entscheidender Faktor für die gerechte Aufteilung der Kinderbetreuung und die Förderung der Frauenrechte.
Zu den Top Ten zählen ausserdem die Schweiz, Schweden, Österreich, Grossbritannien und die Niederlande, die durch starke Sozialsysteme und gesetzliche Rahmenbedingungen die Lebensqualität für Frauen verbessern.
Schwierige Bedingungen: Die zehn schlechtesten Länder für Frauen
Acht der zehn Länder mit den niedrigsten WPS-Werten werden von der Weltbank als fragile Staaten eingestuft. Afghanistan steht seit dem Machtwechsel 2021 durch die Taliban an letzter Stelle, gefolgt von Syrien, Jemen, Pakistan und Irak.
In diesen Ländern sind die Rechte der Frauen stark eingeschränkt, und Gewalt sowie Diskriminierung gehören zum Alltag. Auch Sudan, Tschad, Kongo und Sierra Leone zählen zu den Ländern, in denen Frauen stark benachteiligt sind.
Besonders dramatisch ist die Lage in Afghanistan, wo der Bericht einen signifikanten Rückschritt für Frauenrechte seit der Übernahme durch die Taliban feststellt.
So wird bewertet: Indikatoren der Geschlechtergerechtigkeit
Der Women’s Peace and Security Index bewertet Länder anhand von elf zentralen Indikatoren. Dazu zählen die Beschäftigungsquote und der Bildungsstand von Frauen, aber auch Sicherheitsfaktoren wie das Gefühl von Sicherheit im öffentlichen Raum oder die Erfahrungen mit Diskriminierung.
Auch die finanzielle Inklusion, gemessen am Anteil der weiblichen Bankkunden, spielt eine Rolle. Das Index-Team untersucht ausserdem die Vertretung von Frauen in nationalen Parlamenten sowie die gesetzliche Gleichstellung und das Vorkommen von Gewalt. Diese umfassenden Indikatoren erlauben ein detailliertes Bild der Lebensqualität und Rechte von Frauen weltweit.
Globale Trends: Fortschritte und Herausforderungen
Während die nordischen Länder weiterhin Fortschritte machen, verlangsamt sich das globale Tempo in Richtung Geschlechtergerechtigkeit. Der Bericht zeigt, dass sich die Situation in einigen Ländern verschlechtert, während andere an der Spitze des Rankings kontinuierlich Fortschritte erzielen.
Norwegen ist 2022 erneut das beste Land für Frauen und setzt seine Bemühungen für Frauenrechte fort. Auch Schweden erzielt Fortschritte, insbesondere bei der Bekämpfung sexueller Belästigung. Positiv hervorzuheben sind die Fortschritte in Subsahara-Afrika, wo sechs der zehn Länder mit den grössten Verbesserungen liegen.
Länder wie Kenia, Ruanda und Benin zeigen, dass positive Veränderungen auch unter schwierigen Bedingungen möglich sind.
Es ist Hoffnung in Sicht
Der Women’s Peace and Security Index zeigt, dass die weltweite Gleichberechtigung ins Stocken geraten ist. Doch es gibt auch Hoffnung: Fortschritte in Subsahara-Afrika und die fortlaufenden Bemühungen in den nordischen Ländern geben Anlass zur Zuversicht.
Die Zukunft der Frauenrechte wird von den globalen Entwicklungen abhängen – doch schon jetzt zeigt sich, dass politisches Engagement und soziale Stabilität entscheidende Faktoren für die Gleichstellung sind.