Prag für Profis: Das Little Quarter oder Mala Strana

Judith Heede
Judith Heede

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Das charmanteste Stadtviertel Prags hat für jeden was zu bieten: von der John Lennon Wall bis zum KGB-Museum. Hier kommen unsere Highlights.

In Prag gibt es neben der Karlsbrücke viel zu entdecken.
In Prag gibt es neben der Karlsbrücke viel zu entdecken. - Depositphotos

Die tschechische Hauptstadt Prag ist ein Schmelztiegel von Kultur und Geschichte. Mit ihren prächtigen Gebäuden und historischen Stätten bietet sie eine Fülle an Sehenswürdigkeiten.

Ein besonderes Highlight stellt dabei das Little Quarter, oder auf Tschechisch Mala Strana, dar. Die meisten schlendern auf dem Weg von der Karlsbrücke zur Prager Burg durch die Strassen von Mala Strana.

Von der Prager Burg haben Sie einen besonders guten Blick auf das Little Quarter. Aber es lohnt sich, diese charmante Gegend ausgiebig zu erkunden.

Geschichte mit Charme

Gegründet im Jahr 1257, erstreckt sich die Mala Strana vom beeindruckenden Prager Burgkomplex bis zur Karlsbrücke und dem Vltava-Fluss. Ursprünglich war dieses Viertel Heimat für die wohlhabende Bourgeoisie von Prag.

Nach verheerenden Bränden im 15. und 16. Jahrhundert wurde es jedoch im Barockstil wieder aufgebaut und hat seither seine bezaubernde Atmosphäre mit kopfsteingepflasterten Strassen und Laternenlicht bewahrt.

Eine der Hauptattraktionen ist die Mostecka-Strasse, gesäumt von Geschäften und ideal zum Souvenir-Shopping. Die Strasse mündet in die Molstranske Namesti oder den Little Quarter Square.

Furstenberg Palast und Nikolauskirche

In der Vergangenheit wurde der Little Quarter Square als Marktplatz für die Prager Burg genutzt. Seitdem ist der Platz in der Mitte geteilt und auf beiden Seiten bebaut.

Ein weiteres Highlight hier ist der Furstenberg Garten. Der terrassierte Garten, mit über 3500 Blumen und 8500 Bäumen, liegt am Furstenberg Palast, der heutigen polnischen Botschaft.

Der Garten der Prager Burg lädt zu entspannten Spaziergängen ein.
Der Garten der Prager Burg lädt zu entspannten Spaziergängen ein. - depositphotos

Bei einem Besuch in Prag sollte auch die barocke Nikolauskirche mit ihrer grünen Kuppel auf Ihrer To-do-Liste stehen. Erbaut zwischen 1703 und 1761, gilt sie als ein Meisterwerk ihrer Zeit.

John Lennon Wall und Kunstmuseum

Die berühmte Lennon-Mauer befindet sich etwas abseits der ausgetretenen Pfade auf der Velkoprevorske Namesti, einem kleinen Platz im Mala Strana. Die Mauer entstand in den 1980er Jahren, als Einheimische auf der Mauer Botschaften über Frieden und Freiheit hinsprayten.

Eine Message gegen die kommunistische Regierung. Nach dem Ende des Kommunismus 1989 wurde die Mauer dem Sänger gewidmet und die Graffitis legalisiert.

Die John Lennon Wall in Prag gehört dem Malteserorden, der die Graffiti inzwischen erlaubt hat.
Die John Lennon Wall in Prag gehört dem Malteserorden, der die Graffiti inzwischen erlaubt hat. - depositphotos

Wer im Little Quarter unterwegs ist, sollte auch den Malteserplatz besuchen – benannt nach den Rittern von Malta. Hier geht die bezaubernde gepflasterte Nerudova-Strasse mit ihrer bunten Häuserzeile und charmanten Geschäften ab.

Kunst auf der Kampa und das KGB-Museum

Für Kunstliebhaber bietet die Insel Kampa einen ruhigen Grünraum mit malerischem Blick auf den Vltava-Fluss. Hier befindet sich auch das Museum für moderne Kunst Kampa und diverse Aussenskulpturen, zum Beispiel die bekannten gelben Pinguine.

Die gelben Pinguine auf der Vltava nahe der Kampa sollen eine Aufforderung zum Klimaschutz darstellen.
Die gelben Pinguine auf der Vltava nahe der Kampa sollen eine Aufforderung zum Klimaschutz darstellen. - depositphotos

Wer sich statt für Kunst für Geschichte begeistert, sollte unbedingt das KGB-Museum im Little Quarter aufsuchen. Dieses Museum behandelt die Zeit des Kalten Krieges und die Einflüsse des Kommunismus auf die Region.

Zu den Artefakten gehören eine bronzene Totenmaske von Lenin, Trotzkis Mordwaffe, Waffen, Verhörgeräte, Fotos und Propagandaposter. Vieles davon hat Prag geprägt und zu der Stadt gemacht, die sie heute ist.

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