Slow Travel: Die Kunst des entschleunigten Reisens

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Am 27.01.2024 - 11:38

«Slow Travel» revolutioniert das Reisen. Doch was steckt hinter dem neuen Trend? Wir verraten es Ihnen.

Reisen
Der Begriff «Slow Travel» steht für langsames, bewusstes Reisen. - Depositphotos

Paul Salopek, ein mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Journalist, hat sich der Langsamkeit verschrieben. Seit 2013 wandert er auf den Spuren unserer Vorfahren entlang der Route menschlicher Migration: Zu Fuss von Äthiopien bis zur Südspitze Südamerikas.

Seine aussergewöhnliche Reise könnte als ultimatives Experiment in Sachen «Slow Travel» betrachtet werden. Aber was bedeutet das eigentlich?

Slow Travel
Ruhe, Beobachtung und Entschleunigung: Dafür steht der Reisetrend namens «Slow Travel». - Depositphotos

Der Begriff wird immer häufiger verwendet und beschreibt alles von Fahrradtouren im Hinterland bis hin zu Kreuzfahrten mit Mega-Schiffen. Doch wenn man Paul Salopek danach fragt, zeigt er sich verwirrt über die Bedeutung dieses modernen Konzepts.

Die Idee des langsamen Reisens entstand organisch aus einer anderen Bewegung: Dem «Slow Food». Carlo Petrini, ein italienischer Journalist, startete 1986 eine Protestaktion gegen «Fast Food» und legte damit den Grundstein für die sogenannte «Slow Food»-Bewegung.

Was bedeutet es wirklich, langsam zu reisen?

Langsames Reisen kann am besten verstanden werden als kollektive Antwort auf unsere postindustrielle Besessenheit von Bequemlichkeit und Zeitersparnis.

Es geht darum, weniger Zeit an vielen Orten zu verbringen und stattdessen mehr Zeit an einem einzigen Ort zu investieren. Man soll also die Welt ein wenig langsamer wahrnehmen und sich wirklich mit ihr auseinandersetzen.

Slow Travel
Beim «Slow Travel» sollte man mehr Zeit in einen einzigen Ort investieren. - Depositphotos

Aber «Slow Travel» ist nicht nur eine Methode des Reisens, sondern auch eine Geisteshaltung. Man muss nicht drei Wochen Urlaub haben, um langsam reisen zu können.

Ein Tag in einer unbekannten Nachbarschaft oder ein Ausflug in einen Staatspark kann bereits als «langsames Reisen» betrachtet werden.

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