Vom Märchenschloss aus die Slowakei entdecken

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Die Schweizerin Klara Szakall kehrte zu ihren slowakischen Wurzeln zurück und kümmert sich nun liebevoll um das Boutique-Hotel Péchy Castle.

Klara Szakall auf der Terrasse des Herrenhauses aus dem Jahr 1790.
Klara Szakall auf der Terrasse des Herrenhauses aus dem Jahr 1790. - Péchy Castle

Passiert man das Tor zu Péchy Castle, tut sich eine Märchenwelt auf. Zur Rechten liegt das Herrenhaus, ein langgestrecktes, klassizistisches Gebäude mit armdicken Mauern und einer säulengeschmückten Terrasse. Links das Gästehaus aus den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts. Ein 2,5 Hektaren grosser englischer Park umschliesst das Gut.

Als Klara «Kay» Szakall von Losoncz 1997 das Anwesen in Hermanovce bei Košice erstmals betrat, glich Péchy Castle einer Ruine. Sie hatte den herrschaftlichen Sitz acht Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Zuge der Restitution vom Staat zurückerhalten.

Klaras Mutter war hier aufgewachsen, als Spross eines ursprünglich aus Ungarn stammenden Adelsgeschlechtes.

Schlossherrin spricht Züridütsch

Klara und ihre Eltern kamen 1968 aus Mähren in die Schweiz. Die Schlossherrin spricht lupenreines Züridütsch, sie zog zwei Söhne gross und arbeitete als Journalistin mit Fokus Design und Architektur. Heute gehört ihre Leidenschaft ganz der Märchenwelt von Péchy Castle.

An der Honesty Bar im Musiksalon bedient sich der Gast mit ausgesuchten Drinks.
An der Honesty Bar im Musiksalon bedient sich der Gast mit ausgesuchten Drinks. - Péchy Castle

Mithilfe einheimischer Handwerker verwandelte die Enkelin der früheren Besitzer das ehemalige Gästehaus in ein schmuckes Boutique-Hotel. Ein ausgestopfter Auerhahn, ein Steinbockgehörn und ein Hirschgeweih begrüssen die Ankömmlinge im grosszügigen Landhaus. Dieses strahlt mit den bodentiefen Kaminen, den warmen Farben und dem Lärchenholz aus dem eigenen Forst Gemütlichkeit und Eleganz aus.

Klara Szakall hat die sieben Doppelzimmer, die Bibliothek, die Salons und das Speisezimmer mit Geschmack eingerichtet und vieles selbst entworfen.

Péchy Castle stammt aus dem Jahr 1790.
Péchy Castle stammt aus dem Jahr 1790. - Péchy Castle

Eigentlich wollte Szakall, die sieben Sprachen spricht, das Gästehaus in der Tradition ihrer Ahnen nutzen und Freunden zur Verfügung stellen. Doch aus ökonomischen Gründen machte sie aus Péchy ein Hotel. 2009 kamen die ersten zahlenden Gäste nach Hermanovce und bereisten von hier aus die Ostslowakei.

Die Umgebung ist eine Schatzkammer mit Burgen, historischen Städtchen und gotischen Kirchen und Kathedralen, mit archaischen Wäldern und wilden Schluchten.

Das Interieur entwarf die Besitzerin selbst.
Das Interieur entwarf die Besitzerin selbst. - Péchy Castle

«Am liebsten beherberge ich Individualgäste und kleine Gruppen, denen ich die Ostslowakei zeigen darf», sagt Klara Szakall. Sie findet für jedes Interesse das passende Ausflugsprogramm.

«Ich biete sogar Jagdausflüge an, meine Cousins besitzen eine halbe Stunde entfernt ein grosses Revier mit reichem Rothirsch- und Wildschweinbestand.»

Spitzenkoch macht Dinner

In der Region, die abseits der Touristenströme so manche Preziosen bietet, lässt sich auch vortrefflich wandern, golfen oder reiten. Nach den Ausflügen oder einem entspannten Tag auf Péchy Castle sorgt ein Spitzenkoch für das Abendessen. «Je nach Wunsch und Wetter kann das ein Grillfest, ein Picknick oder ein Candlelight-Dinner sein», erzählt die Gutsherrin.

Zum Tafeln bei Kerzenlicht eignet sich das Herrenhaus, das Klara gründlich renoviert hat. Die Mauern wurden freigelegt und die Böden rekonstruiert.

Das Intérieur im Shabby-chic Stil – hier das ehemalige Speisezimmer.
Das Intérieur im Shabby-chic Stil – hier das ehemalige Speisezimmer. - Péchy Castle

Riesige Spiegel und Kronleuchter im Speisesaal erinnern an den Glamour vergangener Zeiten. So ist Péchy Castle auch eine beliebte Location für romantische Hochzeiten und Events aller Art. Selbst das ehemalige Gärtnerhaus wurde umgenutzt; es dient heute als Clubhouse mit Küche, Spa und Yoga-Raum.

Klara freut sich auf interessierte Gäste aus ihrer zweiten Heimat: «Die neue Swiss-Direktverbindung von Zürich nach Košice erleichtert die Anreise. Wir wollen uns vermehrt auf Feriengäste aus der Schweiz und Süddeutschland konzentrieren.» Der Teil von Osteuropa ist mit seinen Unesco-Welterbestätten und Naturschönheiten eine perfekte Destination für ein paar Tage Auszeit.

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