Alleine Wandern: So gehen Sie buchstäblich auf Nummer sicher

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 11.03.2024 - 06:45

Wandern tut gut. Auch wenn Sie keine sportbegeisterten Freunde haben, können Sie diesem Hobby nachgehen, denn Wandern geht auch gut alleine.

Wandern, Herbst
Wandern ist auch alleine ein besonderes Vergnügen. - pixabay

Unserem Körper und unserem Geist tut es gut, wenn wir ab und zu uns selbst herausfordern und die Komfortzone verlassen.

Wandern beispielsweise ist sehr gesund. Es stärkt Ihre kardiovaskuläre Ausdauer und ist im Low-Budget-Bereich nur schwer unterbieten (wenn Sie dafür in der Hochsaison ins beliebte Wandergebiet düsen und sich vorher noch eine neue Ausrüstung besorgen, sieht das natürlich anders aus – das sei hier nur so nebenbei erwähnt).

Aber das alleine zu tun, kann sehr einschüchternd wirken. Wir wollen Ihnen Mut machen – lesen Sie weiter.

Machen Sie sich mit einer Route vertraut

Als Erstes sollten Sie ein Ziel bestimmen, das Sie erreichen wollen. Gehen Sie sicher, dass Sie Strecke, Entfernung, Höhenmeter und Gelände richtig einschätzen; manchmal ist es nützlich, wenn man vorher mehrere Quellen ansieht und deren Informationen miteinander abgleicht.

Dorfleben
Alleine können Sie sich so richtig auf die Umgebung einlassen und die Eindrücke geniessen. - Pixabay

Und: Sie gehen sicher, dass Sie bekommen, was Sie haben wollen – oder was Sie durchhalten können. Das Gute beim Alleine-Wandern ist: Niemand beschwert sich, dass Sie zu langsam sind oder zu schnell den Berg hochhüpfen.

Nutzen Sie Apps zur Routenplanung sowie Webseiten von Nationalparks oder Besucherzentren, um neue Wanderziele zu entdecken und Ihre Wunschliste zusammenzustellen.

Feingefühl für Risiken entwickeln

Ein Wanderweg ist immer anderes Terrain als das, was Sie sonst so aus dem Alltag kennen. Deswegen sind Vorsichtsmassnahmen nicht übertrieben, sondern gehören einfach dazu.

Informieren Sie sich vor Ort darüber, wie oft der Wanderweg genutzt wird oder wie abgelegen er Sie führt. Andere Menschen in seiner Nähe zu wissen kann Ängste minimieren und im Notfall könnte jemand in der Nähe sein.

Hundewanderung
Manchmal ist Wandern allein auch nicht wirklich allein – ein Hund als Partner kann zur echten Hilfe im Notfall werden. - Unsplash

Ganz wichtig: Erkundigen Sie sich auch, ob überall Mobil-Empfang ist – und je nach Land auch darüber, ob man an der Strecke gerne mal Opfer von Smartphone-Dieben oder anderen Überfällen werden kann.

Natur ist nicht nur schön

Natur ist mehr als «Panorama». Unterwegs gibt es viele potenzielle «Gefahren», weil Sie, als Wandernder, vermutlich buchstäblich neu sind auf dem Terrain.

Für viele Insekten ein Festschmaus, für Steine ein nächstes Opfer zum Fallen, für Tiere Anlass zu Angst und Sorge, für Pflanzen jemand, der ihren Wachstumspfad mit Füssen trampelt, wogegen sie sich mit Dornen und Allergenen wehren.

Und dann ist da das Wetter – dem Sie im Freien ausgesetzt sind. Ob Wolken, Nebel, Sonne, Schnee, Lawine, Erdrutsch, Schwüle oder plötzlich ansteigende Bäche – als Teil Ihrer Sicherheitsplanung müssen Sie recherchieren, welche Gefahren drohen könnten, und vorbeugend handeln.

Auf die längere Wanderung hinarbeiten

Sind Sie Einsteiger, fangen Sie langsam an. Statt Ihre Fitness zu überschätzen, freuen Sie sich lieber nach der ersten Tour, dass Sie noch so munter sind und gleich Lust haben auf die nächste.

Wandern
Gute Schuhe mit «Griff» gehören zu den Bascis einer ordentlichen Wanderausrüstung. - Depositphotos

Wenn Sie noch keine Erfahrung haben oder nicht regelmässig Sport treiben, beginnen Sie deshalb mit Wanderungen von einer bis zwei Stunden. Je nachdem, wie es Ihnen danach geht, arbeiten Sie sich langsam zu längeren Touren vor.

Ausrüstung: Basics, aber die richtigen

Kümmern Sie sich in Ihrer Vorbereitung für das Alleinwandern um die «richtige» Ausrüstung: Wasser (je nach Strecke lieber mehr als weniger), kalorienhaltige Snacks, passende Kleidung und Schuhe sowie eine Erste-Hilfe-Ausrüstung einschliesslich einer Notfall-Decke sollten Sie dabei haben.

Ihr Smartphone haben wir bereits erwähnt, und laden Sie sich eine Karte ruhig auch offline runter.

Eine Powerbank für Notfälle ist gut, einigen hilft ein Kompass, fürs Einbrechen der Dunkelheit haben Sie eine Taschenlampe dabei (dann brauchen Sie die Batterie IHres Telefons nicht damit zu belasten).

Weniger online, mehr mit beiden Füssen auf dem Boden

Informieren Sie immer jemanden, wann Sie wohin gehen, wenn Sie sich auf eine längere Tour auf eigene Faust machen.

Nutzen Sie dafür private Kanäle statt einer offen einsehbaren Social-Media-Seite – Sie wollen nicht, dass jemand von der organisierten Bande der Region sich schon im Voraus ins Fäustchen lacht. Genau das aber ist auch Solo-Wandern: Mal nicht sofort online gehen.

Sondern allein einen Pfad und in Gedanken bei dem, was einem begegnet. Fühlen Sie die Lust darauf, wagen Sie dieses Experiment: Vielleicht sind Sie ja heute einfach selbst Ihre beste Begleitung!

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