Darum sind Solo-Reisen so gut zur Selbstfindung

Lukas Hertzsch
Lukas Hertzsch

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Beim Reisen alleine geht es nicht nur darum, neue Orte kennenzulernen. Gerade junge Menschen erfahren unterwegs mehr über die eigene Persönlichkeit.

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Neue Erfahrungen sorgen für neue Gefühle in Ihnen. - Depositphotos

Solo-Travel bedeutet, sich auch mit sich selbst auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt deshalb haben die Erlebnisse einer solchen Reise starken und meist positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung.

Gerade Menschen, die noch nach ihrem Platz in der Welt suchen, profitieren von dieser Art Selbstexperiment.

Alleinsein ist nicht gleich Einsamkeit

Die Angst vor Einsamkeit hält viele davon ab, alleine zu reisen. Aber tatsächlich hat die Menge an Zeit, die man alleine verbringt, wenig mit dem Gefühl der Einsamkeit zu tun.

Einsamkeit ist ein emotionaler Zustand, eine Gemütsverfassung, die jeden treffen kann, unabhängig von den äusseren Lebensumständen. Manchmal fühlen wir uns sogar inmitten geliebter Menschen einsamer, als wenn wir alleine sind.

Millennials – die Generation der Einsamen?

Gemäss Daten Krankenversicherung Cigna haben besonders Millennials im Alter von 23 bis 37 Jahren mit dem Gefühl von Einsamkeit zu kämpfen. Tendenziell fühlt sich diese Altersgruppe einsamer als die Babyboomer-Generation zwischen 52 und 71 Jahren.

Und auch wenn es zunächst paradox klingen mag: Eine gute Methode gegen Einsamkeit ist der bewusste Weg ins Alleinsein. Eine Reise ist dafür ideal geeignet, denn das neue Umfeld hat für viele eine befreiende Wirkung.

Freundschaft mit sich selbst schliessen

Alleine zu reisen ermöglicht es uns, eine tiefere Verbindung zu uns selbst aufzubauen. Schliesslich wird im Alltag leicht das Bauchgefühl und die innere Stimme überhört, da wir einfach zu viel um die Ohren haben.

Eine neue Umgebung wirkt befreiend.
Eine neue Umgebung wirkt befreiend. - Depositphotos

Unterwegs schaffen wir es leichter, die Resettaste zu drücken und bewusst in uns hineinzuhören. Werden wir uns der eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ängste bewusst, können wir aktiver gegen negative Emotionen in uns vorgehen.

Das Ergebnis ist im Optimalfall das Wissen, mit sich selbst im Reinen zu sein. Und wer sich selbst zum Freund hat, wird sich niemals einsam fühlen.

Gespräche auf der Reise machen glücklich

Menschen sind soziale Wesen und streben ganz natürlich nach Zugehörigkeit. Doch im eigenen Freundeskreis ist die eigene Rolle längst eingespielt.

Auf Reisen begegnet man den unterschiedlichsten, bisher unbekannten Menschen, vom freundlichen Gemüseverkäufer bis zum Taxifahrer am Flughafen. Oft ergeben sich bei solchen Begegnungen Gespräche, von denen man nicht gedacht hätte, dass man sie führen könnte.

Neue Kontakte motivieren zur Offenheit, auch sich selbst gegenüber, und bereichern unsere Reiseerfahrungen.

Auch Einsamkeit hat ihre Berechtigung

Es ist wichtig zu akzeptieren, dass es in Ordnung ist, sich manchmal einsam zu fühlen. Einsamkeit ist ein komplexes Gefühlsspektrum – von Wut und Trauer über Angst und Scham bis hin zur Freude.

Einsamkeit gehört manchmal dazu, ist aber kein Zeichen von Schwäche.
Einsamkeit gehört manchmal dazu, ist aber kein Zeichen von Schwäche. - Depositphotos

Lassen Sie die Gefühle auf der Reise an sich herankommen und sehen Sie, was passiert, wenn Sie auch diese Emotionen zulassen.

Alleine reisen – ein Weg zur Freiheit

Einsamkeit kann ein Teil der Solo-Reiseerfahrung sein, doch viel öfter überwiegt das unbeschreibliche Gefühl einer ganz neuen Freiheit. Alleinreisende erleben nicht nur spannende Abenteuer, sondern gewinnen auch an Selbstvertrauen und Dankbarkeit.

Kehren Sie nach der Reise zurück, merken Sie, dass zu Hause vermutlich alles beim Alten ist, Sie aber aus einer ganz neuen Perspektive auf die Dinge sehen.

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