Mit dem Velo unterwegs durch Italien – Eine Bloggerin berichtet
Bloggerin Doro Staub ist mit ihrem Velo oft in Italien unterwegs. Bei Nau.ch erzählt sie von ihren Touren und möglichen Anfängerfehlern, die gemacht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Velo-Bloggerin Doro Staub berichtet bei Nau.ch über ihre Radtouren in Italien.
- Sie gibt Tipps, wie auch Anfänger sich an eine längere Velo-Tour wagen können.
- Ausserdem nennt sie die häufigsten Anfängerfehler von Velo-Reisenden in Italien.
Doro Staub ist eine begeisterte Velofahrerin! Ihre Geschichte, die sie mit dem Velo verbindet, ist lang. Bei Nau.ch erzählt sie, wie es dazu kam.
2011 war Staub auf dem Jakobsweg in Spanien unterwegs und lernte dort einen Italiener kennen. Mit diesem machte sie 2012 ihre erste Radtour in Apulien.
Seitdem ist die Velobegeisterte jedes Jahr mindestens einmal mit dem Velo in Italien – und das ganz alleine. 2015 startete sie zudem ihren Blog über Radreisen in Italien, Miss Move. Dort berichtet sie regelmässig über ihre Reisen. Und das mit Erfolg!
Touren in Italien
Wie Staub erzählt, ist sie kreuz und quer durch Italien gefahren, mal wochenlang, mal nur ein paar Tage. Die längsten Touren waren Schweiz-Palermo, Santa Maria de Leuca -Trieste (der Adria entlang), rund um Sizilien und rund um Sardinien.
«Wer das Land von Nord nach Süd durchquert, ist schnell bei 1800 Kilometern», so Staub. «Die Adria-Tour war 1300 Kilometer lang.» Und für die Strecke Schweiz-Palermo, das sind 2000 Kilometer, habe sie sechs Wochen gebraucht.
Staub reist eher gemütlich, macht auch mal einen Ruhetag, um die Umgebung zu erkunden. Ideal sind für die sportliche Velofahrerin 80 Kilometer pro Tag. Es waren auch mal 140 Kilometer, das war dann aber schon viel.
Besondere Tourenklassiker
Zu diesen beiden Routen werde sie häufig befragt. Rom und Palermo seien attraktive Ziele, die sich auch zu besichtigen lohnen. Zudem gäbe es unterwegs grandiose Orte, wo sich ein Stopp lohne.
Die Strecke Schweiz-Palermo bedeute auch, dass man Italien der Länge nach durchquere. Das motiviere und «ist schon cool, wenn man es geschafft hat».
Bedingungen in Italien für Velofahrer
Wenn nun auch Sie auf den Geschmack gekommen sind, eine Radtour durch Italien zu planen, hat Staub Ratschläge auf Lager. Denn wer weit reisen will, muss auch dementsprechend vorbereitet sein.
Offiziell muss jedes Velo ein funktionierendes Vorder- und Rücklicht haben (auch Rennvelos) und Katzenaugen an den Pedalen.
In der Dämmerung morgens und abends und in den Tunnels muss das Licht eingeschaltet sein. Ebenso müssen Radfahrer Leuchtwesten in der Dämmerung und im Tunnel tragen. «Das sind die eigentlichen Vorgaben, in Tat und Wahrheit sehe ich von alldem aber nur selten etwas.»
Ihre Empfehlung: «Erwarte in Italien keine Velowege wie in der Schweiz!» Es gäbe zwar einzelne Abschnitte, die ganz grandios ausgebaut seien. Oft enden aber Radwege in einem Gebüsch oder abrupt auf einer viel befahrenen Strasse oder an einer Absperrung.
Mit dem Zug und Velo nach Italien
Die mit Abstand schwierigste Aufgabe an einer Velotour durch Italien? Das Velo mit dem Zug an den Ausgangspunkt der Reise – und am Ende wieder nach Hause zu bugsieren.
Und das ist offenbar komplizierter als gedacht. Denn dazu hat Staub einen Ratgeber geschrieben. «Weil so viele Leute immer wieder danach fragten», erklärt sie.
«In Italien darf in praktisch allen Regionalzügen das Velo mitgenommen werden», erklärt Staub. In einzelnen Regionen reise das Velo im Zug kostenlos mit (z.B. Ligurien, Apulien, Sizilien).
In anderen hingegen müssten die Reisenden ein «Supplemento bici» für ca. 3,50 Euro kaufen. Das gelte dann für den ganzen Tag und die gesamte Strecke.
«Zudem ist in Schnellzügen und manchen Intercitys die Mitnahme nur erlaubt, wenn das Velo im Sack verpackt ist», so Staub.
Anfängerfehler von Veloreisenden in Italien
Wer eine solch lange Reise in Angriff nimmt, muss aber auch körperlich wenigstens halbwegs fit sein. «Ganz Untrainiert auf Tour gehen» bringe nichts. Denn dann kämpfe man unterwegs möglicherweise mit Knie- oder Rückenbeschwerden kämpfen. Auch eine sportliche Grundkondition helfe, dass es einem nicht schon nach drei Tagen total verleide.
«Dazu gehört es auch, seinen eigenen Körper wahrzunehmen, wenn man nicht mehr mag.» Nicht, dass man in einer Unterzuckerung landet und kaum mehr weiterfahren mag.
Die Bloggerin selbst snackt immer dann, wenn sie spürt, dass ihre Energie nachlässt. «Ich merke das vor allem daran, dass ich dann keine Lust mehr habe zu fahren», sagt sie. «Brot, Käse und Guetzli sind für mich ideal.»
Allgemein sei eine regelmässige kleinere Kalorienzufuhr, auf den Touren besser als eine Riesenmahlzeit. «Ein fetter Wurst-Käse-Salat vor einer Passfahrt ist mörderisch», mahnt sie.
Möchten Sie gerne mehr Infos zu Doro Staub und ihren Touren? Das können Sie auf dem Blog https://missmove.ch.