Solo um die Welt: Allein sind Sie dabei nicht

Andrea Abrell
Andrea Abrell

Am 13.07.2024 - 06:40

Viele Menschen, die allein reisen möchten, trauen sich nicht so recht, weil sie befürchten, einsam zu sein. Backpacker-Erfahrungen sagen aber: Das stimmt nicht.

Frau steht auf Berggipfel.
Solo unterwegs: Das ist ein Abenteuer, das man erleben sollte. - Depositphotos

Die Idee, alleine zu reisen, klingt für viele nach einem einsamen Abenteuer. Doch wer denkt, dass Solo-Reisen gleichbedeutend mit Einsamkeit ist, irrt gewaltig.

Traveller, die teilweise über mehrere Jahre allein unterwegs waren, berichten genau das Gegenteil. Selbst in den abgelegensten Ecken der Erde oder tief im Dschungel gab es Momente des Austauschs und der Begegnungen.

Solo, aber selten allein

Zweifellos gibt es auf Solo-Reisen auch Augenblicke der Einsamkeit, in denen der Reisende nur sich selbst begegnet. Diese Phasen führen jedoch zu einer tiefen Entspannung und intensiven Selbstreflexion.

Sie sind eine Flucht vor dem Trubel der Zivilisation. Zudem bieten sie Raum zur persönlichen Weiterentwicklung.

Mann am Flughafen.
Schon am Airport oder im Flugzeug kann man als Solo-Reisender mit anderen Menschen ins Gespräch kommen. - Depositphotos

Doch diese Stille bildet eher die Ausnahme als die Regel eines Solo-Abenteuers. Die meisten Tage verbringt man nämlich unter Menschen.

Das soziale Netzwerk

Man muss tatsächlich im tiefsten Dschungel unterwegs sein, um niemandem zu begegnen. Und auch das ist nicht garantiert.

In Unterkünften und auf Reisewegen trifft man andere Alleinreisende, mit denen man leicht Freundschaften knüpfen kann. Das Kennenlernen von Einheimischen eröffnet zudem einen authentischen Blick in fremde Kulturen und Lebensweisen.

Gespräche mit Mitreisenden verkürzen nicht nur lange Fahrzeiten, sie sind auch Quellen neuer Inspirationen. Man erhält beispielsweise Tipps für unbekannte Orte abseits des Mainstreams sowie lehrreiche Einblicke in unterschiedlichste Perspektiven.

Einsamkeit vs. Alleinsein

Viele potenzielle Solo-Reisende schreckt die Angst vor Einsamkeit zurück. Dabei übersehen sie oft den Unterschied zwischen Alleinsein und sich einsam fühlen.

Ausserdem gerät bei diesen Überlegungen das Potenzial solcher Reisen für wertvolle menschliche Begegnungen in den Hintergrund.

Frau in Taiwan.
Neue Kontakte kann man auch im Urlaubsland knüpfen: mit Einheimischen oder anderen Backpackern. - Depositphotos

Tatsächlich bietet das Alleinreisen ungeahnte Möglichkeiten zur Interaktion: Man muss lediglich offen sein und manchmal auch einfach nur «Hallo» sagen können.

Gemeinschaft erleben

Backpacker bilden eine weltumspannende Gemeinschaft voller aussergewöhnlicher Individualisten. Sie sind vereint durch das gemeinsame Ziel, die Welt fernab bekannter Pfade zu entdecken.

Teil dieser Gemeinschaft zu sein, bedeutet zugleich Zugang zu einem Netzwerk rund um den Globus zu haben. Dieses sorgt auch dafür, dass man für viele Probleme einen Ansprechpartner hat.

Wer davon träumt, die Welt zu erkunden, sollte sich niemals von der Furcht vor Einsamkeit abschrecken lassen. Solche Reisen lohnen sich nämlich auf jeden Fall.

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