Genussreisen: Jetzt bestimmt Ihr Bauchgefühl
Früher haben uns besondere Strände, Landschaften oder eine bestimmte Tierwelt in ferne Länder gezogen. Heute sind es vermehrt auch kulinarische Entdeckungen.
Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es verbindet Menschen, definiert Kulturen und prägt in Religionen sogar unsere Beziehung zum Heiligen.
Kein Wunder, dass mit der zunehmenden Möglichkeit des Reisens und Eintauchens in andere Kulturen auch das Essen an Stellenwert gewinnt. Dabei geht es nicht einfach ums Essen unterwegs, sondern um das Entdecken, Würdigen und Feiern lokaler Spezialitäten und Gastronomien.
Von Strassenimbissen bis hin zu Gourmettempeln: Abenteuerlustige aus aller Welt durchziehen die Welt auf der Suche nach kulinarischen Schätzen. Das Ganze hat mittlerweile eigenen eigenen Namen: Es geht um Food-Tourismus.
Vom Snack zum kulturellen Highlight
Die Evolution menschlicher Zivilisationen spiegelt sich auch in unserer Wahrnehmung von Essen wider. Was einst lediglich als Grundbedürfnis galt, hat sich längst zu einem zentralen Bestandteil unseres sozialen Lebens und kulturellen Selbstverständnisses entwickelt.
Besonders deutlich wird dies im Tourismussektor, wo lokale Speisen nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch Einblicke in die Identität eines Ortes gewähren.
Touristen sind heute mehr denn je bereit und vor allem willig, ihre Komfortzone zu verlassen und unbekannte Geschmackswelten zu erkunden, sei es durch das Probieren ungewöhnlicher Gerichte oder den Besuch lokaler Märkte.
Kulinarik als Reiseziel
Nicht selten wird Essen selbst zum Hauptgrund für eine Reise. Schätzungen zufolge fliesst ein Drittel aller touristischen Ausgaben in gastronomische Erlebnisse am Urlaubsort.
Dies unterstreicht eindrucksvoll den Stellenwert von Food-Tourismus. Die Suche nach authentischen Essenserfahrungen treibt immer mehr Menschen dabei an immer abgelegenere Orte.
Aber auch Streetfood-Touren durch pulsierende Metropolen oder Kochkurse zur Zubereitung lokaler Spezialitäten stehen hoch im Kurs. Die Bandbreite an Aktivitäten ist schier grenzenlos und begeistert sowohl Hobbyköche als auch Feinschmecker gleichermassen.
Der Trend geht hin zum bewussten Geniessen
In Fachkreisen herrscht indes Uneinigkeit darüber, wer genau als Food-Tourist gilt. Ist es jeder Reisende, der ausserhalb seiner Heimat isst, oder muss das kulinarische Interesse explizit Anlass für die Reise sein?
Unabhängig von solchen Definitionsfragen zeigt sich jedoch klar: Der Trend geht hin zum bewussten Geniessen und Erleben fremder Esskulturen während des Urlaubs.
Anders gesagt: Ab jetzt bestimmt Ihr Bauchgefühl, wohin die Reise gehen soll. Eher zur Piña Colada mit Bio-Ananas – hallo, Tropen! –, oder doch lieber Richtung Walfischblubber mit Algenparfait ... ab nach Grönland?!