Das sind die Geheimnisse von Portugals Küche
Die portugiesische Küche ist international bekannt und köstlich. Dass Fisch dazugehört, legt die lange Küste nahe. Doch was genau zeichnet sie aus?
Die portugiesische Küche, berühmt für ihre Vielfalt und Qualität, bietet weit mehr als nur Bacalhau. Sie ist eine aromatisch-bunte Reise durch die Zeit, beeinflusst von verschiedenen Kulturen und geprägt durch hochwertige Zutaten wie Meeresfrüchte, Brot, Käse und Olivenöl.
Doch was genau macht sie so einzigartig?
Die Ursprünge: Getreide, Gemüse und – Wein
Von den keltischen über die römischen bis hin zu den maurischen Einflüssen hat Portugal eine kulinarische Geschichte zu erzählen, die so alt ist wie das Land selbst.
Die mittelalterliche Ernährungsweise in Portugal war einfach, aber nahrhaft und setzte sich aus Getreidebrot, Gemüse und Wein zusammen. Ergänzt durch Fisch oder Wildfleisch für die Wohlhabenderen.
Erste Berührungen mit fremden Aromen
Mit den grossen Entdeckungsreisen im 15. Jahrhundert öffnete sich Portugal neuen Geschmäckern aus aller Welt. Zuckerrohr aus Asien sowie Gewürze wie schwarzer Pfeffer, Zimt und Nelken bereicherten nicht nur die portugiesische Tafel in reichen Häusern, sondern prägten auch die Esskultur im Allgemeinen nachhaltig.
Einer göttlichen Eingebung wohl ist zu verdanken, dass Mönche des 16. Jahrhunderts eine Verwendung für übriggebliebene Eigelbe fanden: Sie verwandelten diese in köstliche Desserts. So entstanden viele der heute bekannten portugiesischen Süssspeisen mit Ei.
Kulinarische Fussabdrücke rund um die Welt
Während portugiesische Seefahrer neue Gewürze nach Hause brachten, hinterliessen sie auch ihren kulinarischen Fussabdruck in Kolonien rund um den Globus: von Brasilien über Indien bis Japan.
In Brasilien zum Beispiel prägte Portugal massgeblich die süsse Nachspeisenkultur und in Indien inspirierte es Gerichte wie Vindaloo-Curry, in Japan beeinflusste es sogar Tempura, die lokale Kunst des Frittierens.
Doch zurück in der Heimat sind es vor allem frischer Fisch und Meeresfrüchte sowie erstklassiges Olivenöl, welche die Basis der traditionellen Gerichte bilden. Darunter sagenhafte 1001 Bacalhau-Rezepte und eine faszinierende Vielfalt an Gebäcken.
Auf keinen Fall verpassen!
Bacalhau findet man auf jeder Speisekarte Portugals – sei es als Bacalhau com Natas oder Gomes de Sá. Aber auch Sardinen vom Grill dürfen bei einem echten portugiesischen Mahl nicht fehlen, ebenso wenig wie Alheira de Mirandela oder Arroz de Pato.
Für Sandwich-Liebhaber ist Francesinha ein absolutes Muss. Es besteht aus Toastbrot, Kochschinken, Scheiben der typischen Wurst Linguiça und gebratenem Rindfleisch.
Neben diesen deftigen Genüssen spielt natürlich auch Käse eine grosse Rolle in Portugals Gastronomie – insbesondere Sorten aus Regionen wie Serra da Estrela oder Évora. Und zum krönenden Abschluss eines jeden Essens wartet eine Auswahl himmlischer Desserts, angeführt vom legendären Pastel de Nata.
Weine & Spirituosen: Der perfekte Abschluss
Zu gutem Essen gehört in Portugal selbstverständlich auch guter Wein: ob nun aus dem Douro-Tal, dem Alentejo oder von den grünen Weinhängen des Vinho Verde. Und wer könnte schon einem Glas Portwein oder Madeira am Ende eines opulenten Mahls widerstehen?
Nicht zu vergessen sind Liköre wie Ginja oder Beirão, welche sowohl pur als auch gemixt einen vollendeten Genuss versprechen.
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